Knalleffekt

Gewerkschafter soll Austria retten

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Schon vor der Generalversammlung der Wiener Austria gibt es die Topmeldung: Gewerkschafts-Mann Wolfgang Katzian (50) wird Präsident.

Bei der Generalversammlung am kommenden Dienstag (23. Jänner) im Wiener Rathaus werden beim amtierenden Meister die Weichen für die Zukunft gestellt. Neben der Gründung einer AG steht vor allem die Wahl der neuen Klubspitze im Mittelpunkt.

Doch die Bombe platzte schon am Freitag: Als neuer Präsident der Veilchen wird Wolfgang Katzian, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), gehandelt. Er tritt damit die Nachfolge von Peter Langer an, der im Dezember des letzten Jahres zurückgetreten war. Laut Insider-Informationen ist die Wahl von Katzian nur noch reine Formsache. Sogar aus seinem Büro wird verlautet: "Er ist ein seriöser Kandidat für das Amt.“

Strippenzieher Häupl
Kein Wunder. Zieht doch mit Wiens Bürgermeister Michael Häupl einer der prominentesten Austria-Anhänger im Hintergrund die Fäden. Als Kuratoriumsvorsitzender hat Häupl ein gewichtiges Wort zu sagen, was die Bestellung des Klubpräsidenten betrifft. Der Gewerkschafter Katzian ist ein ganz enger Vertrauter von Wiens Bürgermeister und steht aus Sicht von Häupl auch auf der richtigen politischen Seite.

Aber mit Katzian fällt die Wahl auf keinen Unbekannten im heimischen Fußball-Business. Immer wieder ist er bei den Heimspielen der Austria auf der VIP-Tribüne des Horr-Stadions ein gerngesehener Gast. Katzian zu ÖSTERREICH: "Seit ich ein kleiner Bub war, bin ich glühender Austria-Fan.“ Nachsatz: "Und seit 1993 bin ich auch ordentliches Mitglied.“

Viel Arbeit wartet
Über seine neue Aufgabe wollte er sich noch nichts entlocken lassen. Fest steht: Auf den gebürtigen Niederösterreicher (geboren in Stockerau) kommt einiges zu. Vor Anpfiff der Frühjahrsrunde liegt der Noch-Meister nämlich auf dem peinlichen letzten Tabellenplatz. Einer der größten Vorteile Katzians: Als Gewerkschafter hat er auch einen guten Draht zu Austria-Mäzen Frank Stronach gefunden.

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