Krach eskaliert

Janko rechnet mit Stevens ab

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Teamkapitän schießt scharf: Abgang aus Salzburg scheint fix zu sein.

Lange hat Marc Janko (26) den Mund gehalten und geschwiegen – jetzt packt der Superstar der Bullen aus. Janko sagt offen: „Der Umgang mit mir ist nicht in Ordnung gewesen. Ich habe unter schwierigen Bedingungen in Salzburg gespielt.“

Der Super-Stürmer greift Trainer Huub Stevens (56) an! Janko stellt allerdings klar: „Mir geht es gar nicht darum, Stevens offen zu kritisieren. Das soll auch keine Abrechnung mit ihm sein. Es ist aber nicht leicht, Leistung zu bringen, wenn immer die Rute ins Fenster gestellt wird.“

Zickler schützte Janko vor der Wut des Trainers
Janko hielt sich zurück – auch wenn’s ihm schwerfiel: „Es ist viel passiert. Doch es ist um den Erfolg der Mannschaft gegangen, da konnte ich nicht auf den Tisch hauen und Wirbel reinbringen. Das ist nicht meine Art.“ ÖSTERREICH berichtete bereits vom Riesenkrach nach dem 0:1 gegen die Austria, als Stevens in der Kabine auf Janko losging. „Du bist schuld“, schrie der Bullen-Coach. Die Spieler waren fassungslos. Alex Zickler (36) schlug sich auch sofort auf die Seite von Janko, machte vor der Mannschaft deutlich, dass es so nicht geht.

Stevens wollte Janko nicht zum Begräbnis lassen
Die Chemie stimmte schon lange nicht mehr: Stevens gefiel auch nicht, dass Janko im Herbst zum Begräbnis seines besten Freundes Gustav Kral fuhr, um dort die Grabrede zu halten. Am Abend spielte Salzburg damals auf der Gugl gegen den LASK.

Zukunft entscheidet sich schon nächste Woche
ÖSTERREICH weiß: Nächste Woche gibt es ein Treffen zwischen Janko-Manager Stangassinger und Bullen-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer (46). Da wird über die Vertragsauflösung gesprochen. Janko selbst fliegt nach dem Ländermatch MIttwoch Abend in Klagenfurt gegen Kroatien nach Sardinien. Im Urlaub wird er sich überlegen, wie es weitergeht. Janko: „Italienisch lerne ich noch nicht – aber es kann durchaus sein, dass es eine Veränderung bei mir gibt …“

Sein Vertrag läuft bis 2013 – doch Bullen-Boss Dietrich Mateschitz (65) möchte Janko nichts in den Weg legen. Stevens: „Marc muss dazulernen und sich weiterentwickeln.“ Klingt alles nicht so, als würde Stevens noch mit dem Superstar planen. Der Abgang von Janko ist so gut wie sicher.

"Umgang mit mir nicht in Ordnung"

ÖSTERREICH: Herr Janko, Sie schießen scharf gegen Trainer Huub Stevens – warum jetzt die Abrechnung?
Marc Janko: Es geht mir nicht um Abrechnung. Die Bedingungen sind für mich in dieser Saison sehr schwierig gewesen. Das ist keine Erfindung von mir, wenn ich sage, was alles passiert ist. Ich finde es nicht in Ordnung, wie man mit mir umgegangen ist. Das Recht dazu habe ich!

ÖSTERREICH: Hätten Sie nicht viel früher Klartext sprechen müssen?
Janko: Ich wollte einfach den Erfolg der Mannschaft nicht gefährden. Deshalb, und nur deshalb, habe ich den Mund gehalten. Das bin ich Red Bull Salzburg, Dietrich Mateschitz und den Bullen-Fans auch schuldig gewesen. Ich weiß schon, wann ich auf den Tisch hauen muss.

ÖSTERREICH: Stevens sagt, er habe großen Respekt vor dem Menschen Marc Janko – stimmt das oder nicht?
Janko: Noch einmal: Mir geht’s nicht darum, ihn zu kritisieren. Aber es ist nicht einfach, Leistung zu bringen, wenn immer die Rute ins Fenster gestellt wird. Der Meistertitel hat für mich einen negativen Beigeschmack.

ÖSTERREICH: Kommt es noch zu einer Aussprache mit Stevens – oder hat das keinen Sinn?
Janko: Eine Annäherung kann es immer geben. Das Tischtuch ist noch nicht endgültig zerschnitten.

ÖSTERREICH: Wie fix ist Ihr Abgang?
Janko: Nach dem Ländermatch werde ich mir im Urlaub überlegen, was ich mache. Eine Veränderung ist möglich!

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