Bundesliga

Ried plant Zukunft ohne Trainer Angerschmid

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Manager Reiter: "Noch ist nichts entschieden".

Die SV Ried steht vor einer entscheidungsreichen Woche. Bis Saisonende in der Fußball-Bundesliga will Manager Stefan Reiter in der Kaderplanung mehr Klarheit haben. In der Trainerfrage hat er selbst für verhärtete Fronten gesorgt. Für Michael Angerschmid wird das Gastspiel am Sonntag (16.30 Uhr) in Salzburg das vorletzte als Ried-Trainer sein.

Einen Verbleib kann sich Angerschmid selbst bei zwei Siegen in den ausständigen Spielen in Salzburg und gegen Rapid nicht vorstellen. Dann würde sich allerdings sein Vertrag durch das Erreichen der 48-Punkte-Marke automatisch um ein Jahr verlängern. "Es ist noch nichts entschieden, aber ich kann mir eine andere Richtung vorstellen", sagte Reiter. "Es gibt starke Überlegungen, aber wir warten die letzte Runde ab."

Keine ernsthaften Gespräche
Mit anderen Trainerkandidaten hat der Manager des Tabellensechsten laut eigenen Angaben noch keine ernsthaften Gespräche geführt. "Es ist aber klar, dass man sich über den Trainer und den Kader Gedanken macht - das ganze Jahr über. Wenn man das nicht macht, wäre das der erste Fehler", meinte Reiter. Mit anderen Personalentscheidungen will er nicht mehr bis 11. Mai zuwarten.

Zentral sind die Bemühungen um einen Verbleib von Stürmer Rene Gartler. "Wir sind schon sehr weit. Er braucht aber auch Klarheit, was unseren Kader betrifft. Daher lassen wir uns noch ein paar Tage Zeit", erinnerte Reiter an die Abhängigkeit des Goalgetters von einer qualitativ hochwertigen Offensive. Diese soll mit einem zentralen Spielgestalter verstärkt werden, der den im Winter erfolgten Abgang von Robert Zulj zu Salzburg kompensieren soll.

Ried sondiert
Ried sondiert im In- und Ausland, kann nach einigen Abgängen auch Ablöse zahlen. "Wir stellen auf dieser zentralen Position einen Qualitätsanspruch. Der eine oder andere Euro ist reserviert", erklärte Reiter, der sich selbst ein "brutales Zeitfenster" gesetzt hat. "Wesentliche Entscheidungen sollen bis Saisonende getroffen sein. Auch wenn ich weiß, dass ich das nicht in allen Punkten erfüllen kann."

In der Trainerfrage etwa. Angerschmid genießt als Rieder Urgestein große Unterstützung bei Spielern und Fans. Die im Vorsommer gesteckten Ziele - nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und junge Spieler zu entwickeln - hätte er laut eigenen Angaben erfüllt. "Da kann er mir nichts vorwerfen", sagte Angerschmid über Reiter. "Wenn er glaubt, dass man mit dieser Mannschaft so viele Punkte mehr holen kann, muss ich das akzeptieren."

An eine weitere Zusammenarbeit glaubt er definitiv nicht
"Wenn es mit 48 Punkten jetzt plötzlich weitergehen soll, dann wäre das lächerlich", meinte der Ried-Trainer, der zuletzt auch in puncto Kaderplanung bei Reiter Druck gemacht hatte. "Vielleicht war ihm das zu viel und er hat es als persönliche Kritik aufgefasst", meinte Angerschmid. Er würde aber wieder genauso handeln.

"Ich bin seit 32 Jahren beim Verein und jetzt Cheftrainer", sagte Angerschmid. "Es ist mein Recht und meine Pflicht, wenn es nicht so läuft, den Mund aufzumachen." Die Saison sei nicht so schlecht gewesen, wie sie dargestellt wird. Nach zahlreichen Verletzungen sei die Mannschaft mit der vorhandenen Qualität aber an ihre Grenzen gestoßen. Angerschmid: "Das liegt vielleicht auch an der Einkaufspolitik."

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