Klassespiel

Salzburg erkämpft ein 2:2 im Hanappi-Stadion

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Das Spitzenspiel in Wien hatte alles, was ein Fußballspiel braucht: Tore, Karten, viele Chancen. Tabellenführer ist der LASK, Mattersburg siegt.

Rapid - Red Bull Salzburg 2:2 (2:2)
Rapid und Salzburg haben sich am Samstag im Spitzenspiel der 2. Runde der tipp3-Bundesliga einen packenden Schlagabtausch geliefert. Meister und Vizemeister trennten sich vor 17.000 Zuschauern bei phasenweise sehr starkem Regen im Hanappi-Stadion 2:2 (2:2), die vier Treffer fielen allesamt in der ersten halben Stunde und wurden von Hofmann (17./Elfmeter) und Maierhofer (31.) bzw. Janko (9., 26.) erzielt. Die Salzburger mussten fast eine komplette Spielhälfte in Unterzahl antreten, denn Ngwat-Mahop sah wegen einer Tätlichkeit gegen Tokic die Rote Karte (49.).

Dabei spielte der 25-Jährige gegen Mattersburg nur 64 und gegen Rapid nur 43 Minuten, denn Janko musste gegen Rapid kurz vor der Pause wegen einer Zerrung im rechten Oberschenkel ausgetauscht werden. Nach Angaben der Salzburger war der Wechsel "eine reine Vorsichtsmaßnahme". Somit hat Janko bei nur 107 Einsatzminuten in der laufenden Saison schon fünfmal getroffen, das bedeutet alle 21,4 Minuten einen Treffer.

Leitgeb statt Öbster
Salzburgs Coach Co Adriaanse nahm im Vergleich zum fulminanten 6:0-Auftakt gegen Mattersburg eine Änderung vor, Leitgeb begann im linken Mittelfeld statt Öbster. Rapids Meistermacher Peter Pacult ließ im Gegensatz zum 1:3 in Graz mit zwei Stürmern beginnen und vertraute dabei auf Hoffer und Maierhofer. Jenes Duo hatte am 23. März 2008 beim legendären 7:0-Triumph in Salzburg für fünf der sieben grün-weißen Treffer gesorgt.

Und Hoffer, der damals in der siebenten Minute das 1:0 erzielt hatte, hätte auch diesmal für die frühe Führung sorgen können, verfehlte jedoch zweimal das Tor (1., 4.). Danach übernahmen die Gäste das Kommando. Zunächst hatten die Rapidler Glück, dass Schiri Drabek ein klares Hands von Heikkinen im eigenen Strafraum nicht sah (7.). Doch dann bezahlten die Hütteldorfer einen Katzer-Kopfball Richtung eigenes Tor mit dem 0:1, Janko war zur Stelle und ließ Koch keine Chance (9.).

Janko trifft zur erneuten Führung
Koch rettete dann gegen Zickler (13.) und fast im Gegenzug kamen die Rapidler per Elfmeter zum Ausgleich. Der diesmal schwache und unsichere Sekagya brachte Hoffer zu Fall und Hofmann traf souverän, platziert und flach ins linke Eck (17.). Die Aufbruchsstimmung beim Meister währte jedoch nur wenige Minuten, denn Janko war nach 25 Minuten bereits zum fünften Mal in dieser noch jungen Saison zur Stelle. Der 25-Jährige, der von Teamchef Josef Hickersberger nicht für die EURO 2008 berücksichtigt worden war, verwertete einen Zickler-Querpass mit traumwandlerischer Sicherheit zur neuerlichen Führung.

Die fulminante erste halbe Stunde im "St. Hanappi" wurde mit dem 2:2 gekrönt, nach herrlicher Boskovic-Flanke von links knallte Maierhofer den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen (31.). Danach brach über Hütteldorf ein Unwetter herein, starker Wind und starker Regen setzten urplötzlich ein. Der bemühte Hoffer hatte auch bei diesen Bedingungen kein Abschlussglück und scheiterte an Ochs (45.).

Rote Karten
Der erste Höhepunkt der zweiten Spielhälfte war ein negativer, nämlich ein Ausschluss. Tokic und Ngwat-Mahop gerieten aneinander, der Kameruner verpasste dem Kroaten eine leichte "Watschn" und sah dafür Rot (49.). Sekunden später traf Zickler per Kopf die Latte (50./Koch war mit den Fingerspitzen dran). Der Regen blieb intensiv, das Spiel ebenfalls. Auch Rapid scheiterte an Aluminium, Boskovic traf nach Hoffer-Vorlage die rechte Stange (63.).

Lattentreffer
Rapid hatte in numerischer Überlegenheit mehr vom Spiel, doch Salzburg rettete sich über die Zeit. Auch mit reichlich Glück, denn Maierhofer scheiterte im Finish an der Latte (88.). Rapid hat damit immerhin den ersten Saisonzähler gesammelt und ist seit 1. Dezember 2007 (1:3 gegen Salzburg) daheim ungeschlagen, Titelfavorit Salzburg hat die erste Auswärtsbewährungsprobe unter Adriaanse ungeschlagen überstanden.

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SV Mattersburg - SV Ried 2:1 (1:1)
Der SV Mattersburg hat in der zweiten Runde der Fußball-Bundesliga am Samstagabend einen mühevollen Sieg gegen die SV Ried gefeiert. Obwohl die Burgenländer 48 Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Platz gestanden waren, dauerte es bis zur 86. Minute, ehe Michael Mörz den entscheidenden Treffer zum 2:1-Sieg erzielte. Damit verlängerten beide Teams ihre Serien: Ried ist auch mit dem neuen Trainer Paul Gludovatz mittlerweile seit 14 Auswärtsspielen sieglos, Mattersburg nun 15 Partien auf dem eigenen Platz ungeschlagen.

Schöne Führung
Nach zähem und weitgehend ereignislosem Beginn eröffnete Hamdi Salihis sehenswerter Volleytreffer (27.) zur Führung für Ried die chaotische Schlussviertelstunde der ersten Hälfte. Im Mittelpunkt stand Schiedsrichter Thomas Gangl, der den bis zu diesem Zeitpunkt überlegenen Oberösterreichern zwei Mann durch rote Karten nahm. Thomas Burgstaller sah nach einem Zweikampf mit Ilco Naumoski im Strafraum die zweite gelbe Karte, den darauffolgenden Elfmeter verwertete der Gefoulte persönlich (40.).

Davor hatte Ried die Partie kontrolliert, ohne jedoch besonders torgefährlich zu sein. Salihi (8.) hatte bei seiner größten Möglichkeit in der Anfangsphase eine Flanke von Ewald Brenner per Kopf über das Tor gesetzt. Die größten Möglichkeiten für Mattersburg hatten Carsten Jancker (21.) nach Zuspiel von Michael Mörz und Naumoski (35.) vergeben. Dessen Schuss lenkte Ried-Schlussmann Thomas Gebauer neben das Tor.

Zwei Ausschlüsse
In der 42. Minute verlor Ried-Torschütze Salihi die Nerven und schwächte seine Mannschaft entscheidend. Nachdem er von Mattersburg-Verteidiger Goce Sedloski zu Boden gerissen worden war, trat Salihi nach. Gangl zeigte dem Albaner nach Rücksprache mit seinem Assistenten Rot. Mattersburg fand aber auch danach kein Mittel gegen die von Neo-Coach Paul Gludovatz gut eingestellte Rieder Abwehr.

Zu neunt hatten die Oberösterreicher keine Chance mehr auf den Sieg und kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus - ließen aber auch fast keine Mattersburger Torgelegenheiten zu. In der 86. Minute schließlich wurden die immer intensiveren Angriffsbemühungen der Mattersburger doch noch belohnt. Mörz (86.) schupfte den Ball nach einem schönen Zuspiel von Carsten Jancker überlegt zum Siegtreffer ins Tor.

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SCR Altach - LASK 1:3 (0:2)
Der Saisonbeginn in der tipp3-Fußball-Bundesliga verläuft weiterhin ganz nach dem Geschmack des LASK. Die Linzer feierten am Samstag in Altach einen relativ ungefährdeten 3:1-Erfolg gegen Altach und halten damit nach zwei Runden bei sechs Zählern. Die Vorarlberger, die sich schon in dieser frühen Meisterschaftsphase mit dem Prädikat "Abstiegskandidat" anfreunden müssen, warten damit weiterhin auf ihren ersten Erfolg gegen den LASK seit dem Aufstieg der Oberösterreicher.

LASK-Galionsfigur Ivica Vastic wurde mit zwei Treffern (23., 37.) zum Matchwinner für die Linzer, die schon in der ersten Hälfte den Grundstein zum Erfolg legten. Stückler ließ die Gastgeber mit seinem Anschlusstreffer in der 53. Minute zwar noch hoffen, die Trendwende blieb aber aus. In der 92. Minute machte Youngster Piermayr mit dem 3:1 den Sieg perfekt.

Flugkopfball zur Führung
In der 23. Minute flankte Bundesliga-Neuling Schreiner völlig unbedrängt schnörkellos zur Mitte, Vastic hechtete vor einem Altach-Verteidiger zum Kopfball und machte die 1:0-Führung der Linzer perfekt. Zu dieser Zeit hatten die Gäste das Spiel gegen erneut schwache Vorarlberger bereits unter Kontrolle bekommen, ohne dabei alle Reserven mobilisieren zu müssen. Zwar hatte Ex-LASK-Stürmer Konrad in der sechsten Minute die erste Chance des Spiels vergeben, Altach tauchte danach aber nicht mehr vor dem gegnerischen Kasten auf.

Der LASK, der nach wie vor auf Säumel, Weissenberger und Wendel verzichten musste, kam vor Seitenwechsel durch Mayrleb (31.) und Baur (45.) nicht nur zu zwei weiteren guten Chancen, sondern erhöhte noch vor der Pause auf 2:0. Neuerlich trug sich Routinier Vastic in die Torschützenliste ein, bei einem perfekt ins linke obere Eck gezirkelte Eck war Altach-Goalie Krassnitzer ohne Chance.

Gellende Pfiffe
Die gellenden Pfiffe, mit denen die Vorarlberger in die Kabine geschickt worden waren, verfehlten nach dem Seitenwechsel vorerst nicht ihre Wirkung. Die Fuchsbichler-Elf wirkte bissiger, setzte plötzlich sogar schüchterne spielerische Akzente und kam durch den zur Pause für Vishaj eingewechselten Karatay (Volleyschuss) in der 46. Minute zur einer guten Chance. Der Anschlusstreffer kündigte sich aber nicht nur an, sondern war kurz darauf auch schon gefallen: Nach einer Pamminger-Flanke war Stückler im Fünfer mit dem Kopf zur Stelle, im Gegensatz zu LASK-Schlussmann Cavlina, der in dieser Szene keine gute Figur machte (53.).

Die in der ersten Hälfte so souveränen Oberösterreicher übernahmen zwar zwischenzeitlich wieder das Kommando, agierten aber zunehmend defensiv. So kam in der 75. Minute Kablar für Mayrleb, der nach gut einer Stunde eine tolle Chance vergeben hatte. Altach, das in den zweiten 45 Minuten einen deutlichen Offensivüberhang hatte, kam allerdings kaum zu echten Einschussmöglichkeiten. Die nützte hingegen der in der Schlussphase eingewechselte 18-jährige Piermayr, der mit einem trockenen Flachschuss aus 16 Metern den 3:1-Sieg perfekt machte (92.).

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