Wett-Skandal

So lief die Verhaftung von Sanel Kuljic ab

Teilen

Ex-Teamspieler wurde am Dienstag Vormittag festgenommen.

Ein Wett-Skandal von nicht absehbarem Ausmaß erschüttert die heimische Bundesliga! Dominique Taboga erstattete am Dienstag bei der Polizei Selbstanzeige, nachdem er von der Wett-Mafia erpresst worden sein soll. "Ich habe Angst um meine Familie, bitte helft mir." Der Grödig-Profi gab bei Einvernahmen an, dass er von Ex-Teamspieler Sanel Kuljic und anderen erpresst worden sein soll - es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.

Androhung körperlicher Gewalt
Der 31-jährige Taboga hätte ein Spiel für 50.000 Euro manipulieren sollen, aber eigenen Angaben zufolge weigerte er sich, obwohl die Erpresser ihn größtem psychischen Druck aussetzten und  ihm mit "schweren Folgen" für ihn und seine Familie und einem "jähen Ende" seiner Karriere drohten. Die Folge: Taboga sollte 70.000 Euro als "Strafe" sowie 17.000 Euro "Zinsen" an die Mafia zahlen.

So lief die Festnahme
Die Polizei stellte den Erpressern eine Falle. Bei einer fingierten Geldübergabe auf einem Parkplatz in Salzburg-Anif schlug die Spezialeinheit Cobra am Dienstag zu. Dabei klickten um 9.30 Uhr auch für den ehemaligen ÖFB-Kicker Sanel Kuljic und zwei weitere Verdächtige die Handschellen. Staatsanwaltschafts-Sprecher Marcus Neher bestätigte gegenüber ÖSTERREICH: "Es gab drei Festnahmen in der Causa, alle Verdächtigen werden derzeit noch von der Polizei einvernommen."

Rasche Aufklärung
ÖFB und Bundesliga sicherten den Behörden volle Unterstützung zu und forderten eine rasche Aufklärung des Falles. "Wir haben höchstes Interesse an einer raschen und restlosen Aufklärung des Sachverhalts, da Spielmanipulation eine der größten Gefahren im Fußballsport darstellt. Allfällige Vergehen müssen hart bestraft werden", so ÖFB-Präsident Leo Windtner.

Ähnlich die Reaktion von Bundesliga-Präsident Hannes Rinner: "Sollten Verfehlungen begangen worden sein, werden die zuständigen Verbandsgremien umgehend entsprechende Verfahren einleiten. Überdies werden wir die Behörden bei ihren Ermittlungstätigkeiten vorbehaltlos unterstützen, um die Integrität unseres Sports zu bewahren."

Haas geschockt
Bei Sensations-Team Grödig war man nach Bekanntwerden des Skandals geschockt. "Ich bin total erschüttert, wir fielen aus allen Wolken. Taboga hat uns am Montag um einen Termin gebeten. In diesem Gespräch hat er uns mitgeteilt, dass er Selbstanzeige wegen Spielmanipulation erstattet hat. Er hat mitgeteilt, dass er zurzeit massiv unter Druck steht, weil er derzeit erpresst wird und das steht im Zusammenhang mit möglichen Spielmanipulationen", erklärte Grödig-Boss Christian Haas. Taboga wurde nach den Vorfällen bis auf weiteres vom Trainingsbetrieb freigestellt.


Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.