Lewandowski

CL-Semifinale

1:2 gegen Real - Bayern vor dem Aus

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Münchner trotz vieler Ausfälle mit deutlichem Chancenplus, aber Titelverteidiger eiskalt.

Real Madrid hat sich am Mittwoch eine gute Ausgangsposition für den Einzug ins Fußball-Champions-League-Finale erkämpft. Der Titelverteidiger gewann in München gegen den FC Bayern mit 2:1 und hat dadurch im Rückspiel am Dienstag im Estadio Bernabeu alle Trümpfe in der Hand. Joshua Kimmich brachte die Gastgeber in Führung (28.), Marcelo (44.) und Marco Asensio (57.) sorgten für die Wende.

Das Endspiel steigt am 26. Mai im Olympiastadion von Kiew, als Gegner wartet entweder Liverpool oder AS Roma. Die erste Partie in England hatte am Dienstag ein 5:2 für die "Reds" gebracht.

Bayern ging in Führung

Die Bayern starteten gut und wurden schon nach wenigen Sekunden erstmals gefährlich, als Thomas Müller eine scharfe Hereingabe von Robert Lewandowski nicht bändigen konnte. Kurz danach schlug der Verletzungsteufel beim deutschen Rekordchampion zum ersten Mal zu - Arjen Robben musste in der achten Minute offenbar wegen Leistenproblemen ausgetauscht werden.

Davon ließen sich die Münchner allerdings nicht beirren und gingen in einer Phase in Führung, in der eigentlich die Spanier immer mehr das Kommando übernahmen. Nach einem schnellen Konter spielte James auf Kimmich, der Keylor Navas mit einem Schuss aus spitzem Winkel überraschte (28.). Der Real-Keeper hatte mit einer Flanke gerechnet.

Von der Führung beflügelt, hatten die Bayern Möglichkeiten auf das 2:0. In der 34. Minute misslang Franck Ribery aus aussichtsreicher Position die Ballmitnahme, womit sich der Franzose eine Topchance entgehen ließ. Sieben Minuten danach flog nach einem Corner ein Volley von Mats Hummels über das Tor.

Verletzungspech

Die Strafe folgte in der 41. Minute: Die Truppe von Jupp Heynckes konnte am eigenen Strafraum den Ball nicht entscheidend klären, Marcelo zog von der Strafraumgrenze ab und traf genau ins lange Eck. Während die Madrilenen praktisch ohne herausgespielte Chance scorten, ließ der FC Bayern knapp vor der Pause noch eine weitere gute Möglichkeit aus. Nach Freistoßflanke von James köpfelte Lewandowski genau auf Navas.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Deutschen schon zweimal verletzungsbedingt gewechselt. Nach Robben wurde in der 34. Minute auch Abwehrchef Jerome Boateng aufgrund von Leistenproblemen ausgetauscht. Schon davor hatten David Alaba, Arturo Vidal, Manuel Neuer und Kingsley Coman passen müssen.

Dieser Aderlass sollte sich in der 57. Minute bemerkbar machen. Alabas Ersatzmann Rafinha fabrizierte einen katastrophalen Fehlpass, Lucas Vazquez schickte Asensio und der zur Pause für Isco gekommene Offensivspieler lupfte den Ball locker an Bayern-Tormann Sven Ulreich vorbei ins Netz.

Verzweifelter Kampf um Ausgleich

In der Folge kämpften die Gastgeber verzweifelt, aber glücklos um den Ausgleich. Ribery fand in der 59. und 63. Minute in Navas seinen Meister, in der 67. Minute behinderten sich Müller und Lewandowski knapp vor dem leeren Tor gegenseitig und in der 88. Minute schupfte Lewandowski den Ball neben das Tor.

Die einzige echte Einschussmöglichkeit, die Real vergab, war jene in der 76. Minute, als der kurz zuvor eingetauschte Karim Benzema gegen Ulreich den Kürzeren zog. Sein Sturmpartner Cristiano Ronaldo trat mit Ausnahme eines wegen Hands zurecht aberkannten Tores nicht in Erscheinung und blieb damit erstmals in dieser Champions-League-Saison ohne Treffer.

Dennoch darf der Portugiese weiter darauf hoffen, mit Real zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren die Königsklasse zu gewinnen. Für die Bayern hingegen scheint der erste Titel in der Eliteliga seit 2013 weit entfernt.

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