Champions League

Bayern vor Real: Zittern um Alaba

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Der Wiener laboriert nach wie vor an Oberschenkelproblemen.

Hinter dem Einsatz von Bayern-Profi David Alaba im Semifinal-Hinspiel der Fußball-Champions-League in München gegen Real Madrid steht noch ein Fragezeichen. Der ÖFB-Star laboriert an Oberschenkelproblemen, deren Ursprung offenbar im Rückenbereich liegt. "Aber ich werde von meiner Seite aus alles dafür tun, um am Mittwoch zur Verfügung zu stehen", sagte Alaba der APA.
 

Beschwerden

Der Wiener hatte aufgrund dieser Beschwerden unter anderem schon die beiden Viertelfinal-Partien der Königsklasse gegen den FC Sevilla versäumt und dann am 14. April gegen Mönchengladbach sein Comeback gegeben. Beim 6:2 am vergangenen Dienstag im DFB-Pokal-Halbfinale in Leverkusen blieb Alaba zur Pause in der Kabine. "Da habe ich gegen Ende der ersten Hälfte wieder etwas gespürt, deshalb haben der Trainer und die medizinische Abteilung entschieden, mich auszutauschen", erklärte der 25-Jährige.
 
Am Sonntag konnte Alaba wieder teilweise mittrainieren. "Jetzt müssen wir einmal abwarten, wie die Reaktion ist", meinte der Linksverteidiger und zeigte sich am Sonntagabend grundsätzlich optimistisch. "Im Moment schaut es ganz gut aus."
 

Duell mit dem Titelverteidiger

Der ÖFB-Teamspieler brennt darauf, für das Duell mit Real fit zu werden und mitzuhelfen, den Titelverteidiger aus dem Bewerb zu werfen. "Wir müssen uns nicht vor ihnen verstecken, denn wir sind gut in Form und gut im Rhythmus, aber auch Real spielt guten Fußball."
 
Über die Qualitäten der Spanier weiß Alaba Bescheid. "Sie haben sehr hohe individuelle Klasse, funktionieren aber auch als Mannschaft gut und haben eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive." Aus dem Kollektiv des Gegners ragt Cristiano Ronaldo heraus. "Er ist Weltklasse, einer, der Spiele entscheiden kann. Aber Real ist nicht nur Ronaldo", betonte Alaba.
 
Im Vorjahr war der Portugiese entscheidend daran beteiligt, dass Real die Bayern im Viertelfinale ausschaltete. Allerdings taten auch umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen im Estadio Bernabéu ihr Übriges. Die damaligen Ereignisse sind für Alaba jedoch abgehakt. "Das ist ein neues Spiel. Wir sind nur auf Mittwoch fokussiert."
 

Zwiespältige Erinnerungen

Mit Real verbinden Alaba nicht nur schlechte Erinnerungen wie das Vorjahres-Out oder das Semifinal-Ausscheiden 2014 mit dem Gesamtscore von 0:5. Im Halbfinale 2012 gelang gegen Spaniens Rekordchampion der Einzug ins Endspiel, wobei Alabas Stern im Rückspiel in Madrid so richtig aufging. Der damals 19-Jährige lieferte in diesem Match eine äußerst starke Leistung ab und trug auch mit einem verwandelten Penalty zum Aufstieg nach Elfmeterschießen bei.
 
Wermutstropfen war die Gelbe Karte, wodurch der Wiener die "Finalniederlage dahoam" gegen Chelsea versäumte. "Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar schon Stammspieler, doch mit dieser Partie in Madrid ist die Aufmerksamkeit für mich größer geworden. Ich habe dort, glaube ich, ein überragendes Spiel gemacht. Das war ein spezieller Moment meiner Karriere, den ich nie vergessen werden", erzählte Alaba und ergänzte: "Aber ich schaue prinzipiell nicht zurück. Ich habe noch viel vor in meiner Karriere."
 
Dazu zählt etwa der Gewinn des Triples: Der Meistertitel ist bereits fixiert und im Cupfinale sind die Münchner gegen Eintracht Frankfurt klarer Favorit. Dennoch verschwendet Alaba an diesen Triumph, der ihm mit dem FC Bayern bereits 2013 gelang, nach eigenen Angaben noch keine Gedanken. "Das ist derzeit bei uns überhaupt kein Thema. Es kommt zwar von außen, aber wir Spieler beschäftigen uns nicht damit."
 
Trotz aller Tiefstapelei spricht einiges für ein neuerliches Triple - neben der aktuellen Form auch Trainer Jupp Heynckes, der die Bayern schon vor fünf Jahren zum Triple führte. "Es ist sehr speziell, wie er mit uns umgeht, wie er jedem das Vertrauen gibt, damit er seine beste Leistung abrufen kann", lobte Alaba den bald 73-Jährigen, der den Club wie 2013 nach Saisonende verlässt.
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