Fans & Klub provoziert

Mourinho-Aussage sorgt für Irritationen

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Manchester-Coach zeigte sich nach Pleite gegen Sevilla nicht sehr verwundert.

Das Aus von Manchester United gegen Sevilla kann nur als blamabel bezeichnet werden. Der englische Großklub hat andere Ansprüche und auch andere Möglichkeiten. Doch die Truppe von Jose Mourinho agierte viel zu schwach. Die Mourinho-Elf verpasste zum vierten Mal in Folge das CL-Viertelfinale. Nach dem 0:0 im Hinspiel bei Sevilla ging United vor eigenem Publikum mit 1:2 unter.

In einer äußerst schwachen ersten Halbzeit hatten die "Red Devils" zwar mehr vom Spiel, Torchancen waren aber absolute Mangelware. In Hälfte 2 folgte dann der Schock: Der eben erst eingewechselte Ben Yedder traf mit seiner zweiten Ballberührung zum 1:0 (74.) und wenig später sogar zum 2:0 (78.) für Sevilla. Erst jetzt wachte Manchester auf. Nach dem Anschlusstreffer durch Lukaku (84.) machte auch das bis dahin wütende und enttäuschte Publikum im Old Trafford Dampf! Weitere Tore sollten allerdings nicht mehr folgen.

Mourinho provoziert mit Erklärung

Der Star-Coach zur Niederlage: "Natürlich ist es hart, mit Manchester United auszuscheiden. Aber ich bin hier schon zwei Mal auf diesem Stuhl gesessen. Einmal mit Porto, da ist Manchester United ausgeschieden und einmal mit Real Madrid, das ist Manchester ebenfalls ausgeschieden. Also ist es nicht wirklich was Neues für den Klub", so Mourinho bei der Pressekonferenz nach der 1:2-Niederlage. ManU-Fans reagierten erbost und irritiert auf diese Aussage. Auch auf Twitter kam der Trainer nicht gut weg.

"Ich werde keine Drama daraus machen. Das ist Fußball, das ist nicht das Ende der Welt", wollte der Portugiese die Pleite klein reden. "Wir haben von der ersten Minute an versucht, aggressiv zu sein. Wir haben nicht getroffen und Sevilla hat das Spiel gut kontrolliert. Wir hatten gute Torchancen, aber sie haben ein Tor erzielt und ab dem Moment wurde alles emotionaler. Das zweite Tor machte es unmöglich", so die Analyse bei BT Sports

Mourinho wollte offensichtlich das Aus schnell abhaken und richtete den Blick bereits auf das nächste Spiel im FA-Cup gegen Brighton & Hove Albion. "Wir haben keine Zeit, länger als 24 Stunden traurig zu sein. Am Samstag haben wir das nächste wichtige Spiel."

Kritik an Star-Coach wird größer

Die Kritik an Mourinho dürfte wachsen. Vor allem die Tatsache, dass er von Aufstellung und System im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Liverpool am vergangenen Wochenende abwich, warf Fragen auf. So musste etwa der gegen Liverpool auf der linken Seite brillante Marcus Rashford auf den rechten Flügel wechseln, während Alexis Sanchez nach seinem starken Auftritt als hängende Spitze auf der linken Seite aufgeboten wurde.

Von all dem wollte Nemanja Matic nichts hören. "Es gibt keine Entschuldigung. Sevilla war einfach besser und ist verdient aufgestiegen", brachte der serbische Mittelfeldspieler die schwache Leistung auf den Punkt.

In einer eher mäßigen Partie avancierte Sevilla-Angreifer Wissam Ben Yedder zum Matchwinner. Nur 87 Sekunden nach seiner Einwechslung traf der Franzose in der 74. Minute zum vorentscheidenden 1:0. Knapp vier Minuten später traf er zum zweiten Mal. "Das war ganz speziell für uns", sagte der 27-Jährige nach Sevillas erstmaligen Viertelfinaleinzug in der Königsklasse. "Ich habe immer daran geglaubt, dass wir zeigen können, eine große Mannschaft zu sein."

Ähnlich euphorisch zeigte sich Sevilla-Trainer Vincenzo Montella. "Das ist ein historisches Ergebnis. Jeder Spieler war fantastisch", freute sich der Italiener. Über den Goldtorschützen war er naturgemäß voll des Lobes. "Er hat in letzter Zeit etwas unter meinen Entscheidungen gelitten, aber heute hat er gezeigt, was für ein großartiger Stürmer er ist."

Im zweiten Dienstagspiel setzte sich die AS Roma nach einer 1:2-Niederlage im Hinspiel mit 1:0 gegen Schachtar Donezk durch und sicherte sich dank der Auswärtstorregel den Platz in der Runde der besten acht. Edin Dzeko fixierte mit seinem Tor den größten internationalen Erfolg der Italiener seit 2008. "Das ganze Team verdient Applaus. Wir haben etwas geschafft, das uns zehn Jahre gefehlt hat. Wir sind auf jeden Gegner vorbereitet", sagte der Bosnier nach Abpfiff und ergänzte: "Es sind nur noch starke Teams im Bewerb, aber wir sind ebenfalls stark."

Schachtar-Trainer Paulo Fonseca trauerte dem Aufstieg nach: "Wir haben das Match dominiert. Die Roma hat von einem Moment profitiert. Dzeko ist natürlich ein Schlüsselspieler, aber abgesehen von seinem Tor hatten sie keine einzige Torchance."

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