Flutlicht, Schiri, Flitzer

In der Südstadt regiert das Chaos

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Das Hinspiel der Europa-League-Quali verkam zum Kuriositätenkabinett.

"Wir haben uns entscheiden müssen - entweder Flutlicht oder Rasenheizung", lachte Oliver Lederer. Admiras Trainer nahm es mit Galgenhumor, was sich in der Südstadt ereignete. Erstmals in der Qualifikation zur Europa League konnte sein Team daheim antreten.

+++ Admira verliert im Skandal-Spiel +++

Bisher musste es ob der Installation einer Rasenheizung nach St. Pölten ausweichen. Nun, beim ersten "echten" Heimspiel gegen Slovan Liberec, regierte gleich das Chaos: Erst musste der Schiedsrichter verletzungsbedingt ausgetauscht werden. Kurzerhand wurde der vierte Offizielle in der Pause zur "Ober-Pfeife".

Als ob das nicht verrückt genug wäre, gingen in der 56. Minute plötzlich die Lichter aus. Eine Szene, wie man sie im Unterklassen-Fußball häufiger erlebt. Nur keinesfalls auf europäischer Ebene. Es sollte der Beginn eines denkwürdigen Abends sein.

"Ein verrückter Tag"

Die Fans leuchtete mit ihren Smartphones. Spieler blickten sich mit Fragezeichen in den Augen an. Und Trainer Lederer gab während der Partie Interviews. Wie formulierte er es treffend: "Das ist ein verrückter Tag!" Verrückt war die Untertreibung des Jahres.

Niemand wusste, was passieren würde, wenn das Flutlicht weiter streikt. Es war ein skurriles Stimmungsbild aus Galgenhumor und Ratlosigkeit. Nach rund 30 Minuten gingen die Lichter wieder an. Die Begegnung konnte fortgesetzt werden. Zumindest für eine Viertelstunde. Ehe erneut Dunkelheit Einzug hielt.

Admira
© APA

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"Ich habe das im Europacup miterlebt. Aber nicht zwei Mal hintereinander. Leider sind wir da machtlos", sagte Manager Ernst Baumeister ernüchtert.

"Das ist peinlich"

Ihm war bewusst, wie groß der Imageschade ist: "Selbst wenn wir da eigentlich nichts dafür können, ist das peinlich und gibt kein gutes Bild ab." Zehn Minuten brauchte es, bis der Unparteiische - der eigentlich vierte Offizielle - anpfiff. Als kurz darauf ein Flitzer auf den Platz stürmte, dachte man, dies sei das Ende eines Kuriositätenkabinetts.

War es jedoch nicht: In der 90. fiel das Flutlicht zum dritten Mal aus. Zu dem Zeitpunkt war bereits allen das Lachen vergangen. Fünf Minuten warten, für die restlichen zwei Minuten Nachspielzeit.

Es passte zu dieser Partie, welche die Admira übrigens mit 1:2 verlor. Und es bleibt zu befürchten, dass das Flutlicht-Chaos weitere Konsequenzen nach sich zieht.

(ck)

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