Bundesliga

2:1 - Mattersburg siegt gegen Austria

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Mattersburg überholt damit die Austria, die 'Veilchen' stecken damit in einer ordentlichen Krise.

Die Krise der Wiener Austria hat sich am Samstag mit einer Niederlage in Mattersburg weiter verschärft. Das Team von Thorsten Fink unterlag in der 23. Runde der Fußball-Bundesliga den Burgenländern 1:2 (1:1). Smail Prevljak avancierte mit seinem Doppelpack zum Matchwinner (3., 88.). Für die Wiener traf Lucas Venuto zum zwischenzeitlichen Ausgleich (38.).
 
Damit überholten die Burgenländer die Wiener und sind mit 30 Punkten neuer Sechster. Die Wiener liegen drei Punkte dahinter.
 

Austria hinten anfällig

Bei beiden Mannschaften setzte sich zunächst die Entwicklung der letzten Runden fort. Auf der einen Seite agierte Mattersburg mit dem Selbstvertrauen von zuletzt drei Siegen bzw. fünf Partien ohne Niederlage. Die Gastgeber pressten verunsicherte Wiener an und hatten damit schnell Erfolg. Die Austria hingegen wirkte hinten anfällig und vorne wie so oft ideenlos.
 
Austrias Linksverteidiger Stefan Stangl, der nach 37 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, klärte von der Torlinie zu kurz in die Mitte. Der Ball kam über Alois Höller sofort in den Strafraum, wo sich Prevljak gegen den ungeschickt agierenden Mohammed Kadiri durchsetzte und problemlos zur Führung einschob.
 
Mattersburg versuchte, das Momentum auszunützen. Mario Grgic probierte es in der zwölften Minute aus der Distanz. Richtig brenzlig für die Gäste wurde es jedoch nach 25 Minuten: Michael Lercher spielte einen weiten Pass auf den überragenden Prevljak, der in die violette Innenverteidigung gekommene Ruan konnte sich kurz hinter der Mittellinie nur mit einem Foul behelfen. Schiedsrichter Alexander Harkam beließ es bei Gelb - wohl zurecht, weil der bosnische Angreifer den Ball nicht unter Kontrolle hatte.
 
Zehn Minuten später reklamierte die Austria einen Elfmeter für sich. Prevljak zog Kevin Friesenbichler bei einer Flanke abseits des Balles klar zurück. Lange währte der Ärger bei den Wienern nicht, weil aus einem der ganz wenigen Lichtblicke der Ausgleich resultierte. Kapitän Raphael Holzhauser bediente Venuto ideal. Der Brasilianer erzielte mit etwas Ballglück das schmeichelhafte 1:1.
 

Prevljak mit siebentem Saisontor

Unmittelbar nach Wiederbeginn lehnte Markus Pink ein Geschenk der Austria-Defensive ab. Nach einem völlig missglückten Kadiri-Rückpass umkurvte Pink Austria-Tormann Patrick Pentz, brachte den Ball anschließend jedoch nicht im Tor unter.
 
Nach einer zehnminütigen schöpferischen Pause kam die Austria in der zweiten Hälfte an. Tarkan Serbest bediente mit einem schönen Querpass Friesenbichler, der in weiterer Folge jedoch das Tor aus guter Position deutlich verfehlte. Nur Augenblicke später war es die gleiche Kombination, doch wieder konnte Friesenbichler das gute Zuspiel nicht gewinnbringend verwerten.
 
Die Austria nahm - angeführt von der Mittelfeldachse Serbest-Holzhauser - das Heft in Hand. In der 69. Minute agierte Pires aus spitzem Winkel zu eigensinnig. Nach Zuspiel von Dominik Prokop versuchte es der Brasilianer direkt und übersah den besser postierten Friesenbichler.
 
Mattersburg wurde nur noch selten gefährlich. Prevljak prüfte Pentz mit einem wuchtigen Freistoß aus 18 Metern (74.). In einer ausgeglichenen Schlussphase mit Halbchancen auf beiden Seiten fand der eingewechselte Ibrahim Alhassan in der 81. Minute die beste vor. Der Mittelfeldspieler der Austria konnte seinen Schuss aus der Drehung nicht gefährlich auf das Tor von Markus Kuster bringen. Als alles mit einem Remis rechnete, sorgte Prevljak mit seinem siebenten Saisontor doch noch für die Entscheidung zugunsten der Hausherren.
 

LASK gewann dritte Frühjahrspartie

Der LASK hat auch das dritte Frühjahrsspiel in der Fußball-Bundesliga gewonnen. Der Aufsteiger setzte sich am Samstag in der 23. Runde in der Paschinger TGW-Arena gegen den SCR Altach verdient mit 2:0 durch und holte damit nach dem 2:1 gegen St. Pölten und dem 3:1 bei der Wiener Austria das Maximum von neun Punkten in den bisherigen Spielen 2018. Ein Europacupplatz ist dadurch zum Greifen nahe.
 
Die Linzer sind zwar weiter Fünfter, zogen nach Punkten aber mit dem auf Rang vier zurückgerutschten Rekordmeister Rapid (je 36) gleich. Der neue Dritte Admira hat nur einen Zähler mehr auf dem Konto. Die Top-Vier-Teams der Liga sind nächstes Jahr fix im Europacup vertreten, sollte der Meister auch Cupsieger werden, würde auch Rang fünf reichen.
 

Acht Ausfälle

Vor 3.893 Zuschauern trafen bei starkem Schneefall Gernot Trauner (51.) und Mergim Berisha (90.). Das Duo sorgte für den vierten LASK-Sieg aus den jüngsten fünf Spielen, die allesamt ohne Niederlage endeten. Die aufgrund von acht Ausfällen stark ersatzgeschwächt angetretenen Vorarlberger sind dagegen mittlerweile vier Partien sieglos. 2018 gab es nach dem 0:1 gegen Salzburg und dem 0:0 beim WAC noch keinen Torerfolg.
 
Altach-Trainer Klaus Schmidt war wohl auch aufgrund der Personalmisere - es fehlten etwa Leistungsträger wie Philipp Netzer, Louis Ngwat-Mahop oder Andreas Lienhart - darauf bedacht, einen Punkt aus Oberösterreich mitzunehmen. Vor der Pause ging die Defensivtaktik der Gäste auch auf, sie standen kompakt, machten die Räume eng.
 
Im Spiel nach vorne fehlten beiden Teams die zündenden Ideen. So waren aufseiten der Altacher ein Schuss von Christian Gebauer (11.) und ein Weitschuss von Bernhard Janeczek (44.) die einzige Ausbeute. Der LASK kam gar nur einmal wirklich gefährlich vor das Altacher Tor. Martin Kobras ließ zuerst einen Tetteh-Schuss aus, reagierte aber beim Nachschuss von Joao Victor in höchster Not glänzend (29.).
 

Mehr Elan

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der ohne den gesperrten Abwehrspieler Christian Ramsebner angetretene Gastgeber mit deutlich mehr Elan, viel druckvoller und legte auch schnell den Grundstein für den Sieg. Die Altacher brachten den Ball nicht weg, Trauner zog ansatzlos Volley aus mehr als 20 Metern ab und traf sehenswert genau ins Eck (51.). Eine Minute zuvor hatte er seine Gefährlichkeit bereits bei einem Kopfball angedeutet.
 
Altacher Offensivaktionen waren in der Folge Fehlanzeige, es spielte nur der LASK, der noch deutlich höher gewinnen hätte können. Samuel Tetteh (61.), Philipp Wiesinger per Kopf aus wenigen Metern (68.) und "Joker" Berisha (81.) brachten aber den Ball vorerst nicht im Tor der Gäste unter. Letzterer machte bei seiner zweiten Topchance (90.) seine Sache aber besser und drückte den Ball über die Linie. Die Linzer überstanden damit auch die dritte Saisonpartie gegen Altach ohne Niederlage. Dabei gab es nach einem Auswärts-4:2 und einem Heim-0:0 sieben Punkte.
 

Admira an Rapid vorbei auf Platz 3

Die Admira ist neuer Dritter in der Fußball-Bundesliga. Die Südstädter gewannen am Samstag gegen einen überforderten Wolfsberger AC mit 3:1 (2:0) und schoben sich in der Tabelle an Rapid vorbei. Für die Mannschaft von Trainer Ernst Baumeister war es nach dem Sieg gegen die Hütteldorfer der zweite Erfolg nacheinander. Wolfsberg hat den neunten Platz gepachtet.
 
Die Niederösterreicher schlugen mit der ersten und der letzten Aktion der ersten Hälfte zu. Sasa Kalajdzic ließ in der 4. Minute nach Jakolis-Vorlage per Kopf im Strafraum noch WAC-Verteidiger Thomas Zündel aussteigen und schoss mit links überlegt ein. Marin Jakolis selbst erhöhte dann kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Volley nach einer Flanke von Lukas Grozurek. Die Kärntner nahmen die zweite Hälfte wesentlich besser in Angriff, nach dem 3:0 durch Stephan Zwierschitz (87.) sorgte Dever Orgill (90.+3) aber lediglich für Ergebniskosmetik.
 
Der WAC tat sich nach dem ersten Gegentreffer im Kalenderjahr 2018 schwer, ins Spiel zu kommen. Die Admira attackierte früh und zwang die Hausherren im Aufbau immer wieder zu Fehlern. Das Umschaltspiel funktionierte bei den Gästen nur vereinzelt. Wenn es klappte, wurde es aber gefährlich. Grozurek zog in der 20. Minute nach einem dieser schnellen Gegenstöße aus der Distanz ab, Alexander Kofler ging mit einer Faustabwehr auf Nummer sicher.

In der ersten Minute der Nachspielzeit führte ein Vorstoß über die linke Seite zu einer mustergültigen Flanke von Grozurek. Im Strafraum fackelte Jakolis nicht lange und stellte auf 2:0. Auf der gegenüberliegenden Seite hatte Manuel Kuttin nicht viel zu tun. Erstmals gefordert war der Kärntner im Admira-Tor in der 48. Minute, als er vor Bernd Gschweidl eine Flanke herunterpflückte.
 

Ernüchterung bei Kärntnern

Der WAC legte nun wesentlich mehr Elan an den Tag, war in den Zweikämpfen bissiger. Die besseren Chancen hatte aber weiterhin die Admira: Kalajdzic (56.) schoss völlig unbedrängt direkt auf Kofler. Bis zum ersten Torschuss der Kärntner mussten die Zuschauer in der Lavanttal-Arena bis zur 60. Minute warten. Was Sasa Jovanovic bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz aus der Distanz versuchte, war für Kuttin jedoch eine leichte Beute.
 
Es war damit aber die stärkste Phase der Heimmannschaft eingeleitet. Ein abgefälschter Schuss von Gschweidl (64.) strich links vorbei, ein Kopfball von Jovanovic (65.) ging knapp drüber. Florian Flecker (68.) und Orgill (84.) fanden in Kuttin ihren Meister. Für die Admira verzog zunächst der eingewechselte Alexander Merkel (79.), ehe Zwierschitz den Ball nach einem Eckball mit ganzem Körpereinsatz über die Linie drückte. Der Treffer von Orgill nach Vorarbeit von Flecker kam zu spät.
 
Die Admiraner haben nun als Dritter einen Punkt mehr gesammelt als Rapid. Bei den Kärntnern, die in der Vorwoche noch mit einem Sieg bei Sturm Graz überrascht hatten, kehrte schnell wieder Ernüchterung ein. In der Tabelle liegt man sechs Punkte hinter dem von Altach gehaltenen achten Platz. Trösten kann man sich freilich mit dem Faktum, dass der Letzte SKN St. Pölten, der am Sonntag bei Leader Salzburg antritt, 13 Punkte weniger am Konto hat.
 
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