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Vor Rapids Euro-Match

Austria-Fans unter den brutalen Hooligans

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Rechtsradikale, angebliche Austria-Fans haben bei Fußball-Krawallen mitgemischt.

600 gewaltbereite Hooligans von Slovan Bratislava haben vor dem Europacup-Quali-Match gegen Rapid Wien Teile der Stadt lahmgelegt. Sie „enterten“ eine Garnitur der U 4 vor der Station Schönbrunn, plünderten den Shop einer Tankstelle, warfen Bengalos, brachen einer Polizistin das Schienbein – ÖSTERREICH berichtete.

Die Frage, warum die einschlägig bekannten Ultras des Klubs, die bereits vor Jahren sogar Wiener Feuerwehrleute angegriffen haben, überhaupt in die Stadt durften, beschäftigt viele. Lediglich zehn sogenannten Fans wurde am Grenzübergang Berg die Einreise verboten, nachdem Waffen sichergestellt worden waren. Der Rest durfte ungehindert einreisen.

Die nächsten Chaoten
 stehen schon bereit

Und durfte sich erneut mit einem „Fanklub“ zusammentun, der sich „Unsterblich“ nennt, und die Wiener Austria unterstützt. Austria-Fahnen wurden auch von den slowakischen Fans geschwenkt. Auch ein Mitglied des Austria-Fanklubs „Fanatics“ tat sich als Vorsänger bei Sprechchören gegen die Polizei hervor. Die Polizisten holten die Personen aus dem Zug und schleusten sie über die Gleise und die Station Schönbrunn auf die Straße, um den Weg nach Hütteldorf zu Fuß fortzusetzen. Die slowakischen Fans begingen in weiterer Folge zahlreiche Übertretungen gegen das Verwaltungsrecht und das Pyrotechnikgesetz. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen wurden auch zwei Polizistinnen verletzt. Eine Polizistin brach sich ein Schienbein, wie Polizeisprecherin Irina Steirer Freitag mitteilte. Die zweite Beamtin wurde offenbar mit Pfefferspray kontaminiert.

Die Austria-Verantwortlichen wiederum haben sich längst in aller Deutlichkeit von der als rechtsextrem geltenden Gruppierung "Unsterblich" distanziert und dulden die Fans nicht im Stadion. Doch die Veilchen müssen sich trotzdem Gedanken machen: Die Verbindungen zum rechtsextremen Anhang von Slovan Bratislava laufen mittlerweile über den führenden Fanclub Fanatics.

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer sagte dazu auf APA-Anfrage am Freitagnachmittag: "Uns liegt bis dato noch nichts vor. Aber wenn es Fakten in Form von Bild- oder Videomaterial gibt oder ein Polizeibericht dazu vorliegt, dann werden wir das zum Anlass nehmen, das abzustellen."

Auf die Wiener Polizei, die am Donnerstagabend Schlimmeres verhindern konnte, wartet indes die nächste Herkulesaufgabe. Steaua Bukarest heißt der nächste internationale Gegner von Rapid. Und deren Anhang ist ebenfalls für größere Ausschreitungen bekannt.

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