Sturm weiter makellos

Sturm schießt Rapid endgültig in Krise

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Rekordmeister kassiert nächste Heimniederlage gegen Tabellenführer Sturm

Sturm Graz hat mit dem fünften Saisonsieg den perfekten Saisonstart prolongiert. Die Steirer siegten am Samstag bei Rapid 2:1 (1:0) und feierten damit ihren besten Start seit Bestehen der Fußball-Bundesliga. Ex-Rapidler Deni Alar (17.) und Thorsten Röcher trafen für die Gäste. Stephan Auer ließ Rapid, das zum dritten Mal in Folge sieglos blieb, mit dem Anschlusstreffer vergeblich hoffen (60.).

Rapids Trainer Goran Djuricin zog nach der bitteren 1:3-Niederlage in der Vorwoche gegen die Admira alle Register und brachte Routinier Steffen Hofmann zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn. Der 36-Jährige war es auch, der die erste Chance der Wiener einleitete. Sein Zuspiel konnte Louis Schaub nicht bändigen. Nach einem Gestocher kam Schaub doch noch zum Abschluss, fand jedoch in Jörg Siebenhandl seinen Meister (11.).

Damit war das offensive Pulver der Hütteldorfer in Halbzeit eins verschossen. Sturm machte es besser. Die Grazer, die sich zu Beginn aufs Kontern beschränkten, spielten ihre erste Möglichkeit perfekt aus. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Giorgi Kvilitaia schloss Deni Alar den Gegenangriff nach Röchers Vorarbeit ohne Mühe ab.

Die Gäste lauerten weiter auf ihre Chancen und fanden diese auch vor. Doch Röcher scheiterte am aufmerksamen Richard Strebinger (28.). Nach der Pause setzten die Steirer die erste Duftmarke nach wenigen Augenblicken. Der Abschluss von Philipp Huspek fiel jedoch noch zu zentral aus (47.). Besser machte es Röcher nach 53 Minuten. Nach einem sehenswerten Seitenwechsel von Peter Zulj musste Röcher nach einer Flanke von Stefan Hierländer nur noch einnicken.

Schobesberger-Comeback gibt Rapid Hoffnung
Sturm drängte auf die Vorentscheidung. Dennoch waren es die Grün-Weißen, die den Anschluss fanden. Der zur Pause eingewechselte Joelinton düpierte an der Eckfahne Charalampos Lykogiannis, seine scharfe Hereingabe brachte Auer im Tor unter. Joelinton und der eingewechselte Philipp Schobesberger, der nach fast neunmonatiger Verletzungspause sein Comeback in der Kampfmannschaft gab, sorgten für deutlich mehr Schwung im Angriffsspiel von Rapid.

In der Schlussphase fand keine Mannschaft wirklich konkrete Torchancen vor. Aufregung gab es erst kurz vor Schluss nach einem Zweikampf im Rapid-Strafraum. Maximilian Hofmann attackierte Röcher, Schiedsrichter Manuel Schüttengruber erkannte darin zu wenig für einen Strafstoß (83.).

In der Nachspielzeit hatte Schaub vermeintlich den Ausgleich auf dem Fuß. Er beförderte den Ball aus kürzester Distanz über das leere Tor. Der Aktion war jedoch eine Abseitsstellung vorausgegangen, das Tor hätte zurecht nicht gezählt. Während Rapid auch im dritten Saison-Heimspiel sieglos blieb, brachte Sturm den nächsten Sieg in trockene Tücher.

Stimmen zu Rapid - Sturm Graz (1:2):
Goran Djuricin (Trainer Rapid): "Wir haben aufgrund der ersten Hälfte verloren, da hatten wir 33 Prozent Zweikampfquote, das ist unter jeder Kritik. Wir hatten viel Ballbesitz, aber nicht den nötigen Nachdruck. Wir sind derzeit nicht effizient. In der zweiten Hälfte haben wir zehn Minuten gebraucht, bis wir ins Spiel gekommen sind, dann haben wir fast auf ein Tor gespielt. Es ist aber schwierig, wenn da 40 Beine herumstehen. Wir haben es nicht geschafft, Chancen zu kreieren. Ich kann den Spielern aber in der zweiten Hälfte nichts vorwerfen, sie haben alles probiert, aber letzte Pass kam nicht an. Wir machen viele technische Fehler, wobei jeder weiß, dass wir technisch sehr versiert sind. Wir müssen positiv in die Zukunft schauen und analytisch bleiben. Es bringt nichts, zu viel Emotionen reinzuschmeißen und alles zu hinterfragen. Wir haben nicht 0:5 verloren."

Franco Foda (Trainer Sturm Graz): "Es war ein sehr temporeiches, intensives Spiel von beiden Mannschaften. Auch wenn große Möglichkeiten gefehlt haben, hat es Spaß gemacht, zuzuschauen. Die ersten zehn Minuten war Rapid besser und hatte da auch eine gute Chance. Danach waren wir besser im Spiel. Der Schlüssel zum Erfolg war die Kompaktheit gegen den Ball, so haben wir auch unser erstes Tor erzielt. Nach der Pause waren wir viel besser im Spiel. Nach dem Anschlusstreffer hat Rapid zehn Minuten lang brutalen Druck ausgeübt, da hatten wir einiges zu überstehen, aber in den letzten 15, 20 Minuten haben wir uns wieder gefangen. Wir haben einen klaren Elfer an Röcher nicht bekommen, auch vor dem Rapid-Tor hat es ein klares Foul an Röcher gegeben. Ich bin lange genug im Geschäft, deswegen bin ich auch in so einer Erfolgsphase bodenständig."
 

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