Teilen

Kroatischer Verteidiger dürfte für Bullen im Sommer kaum zu halten sein.

Erstmals steht ein Spieler aus der österreichischen Fußball-Bundesliga in einem WM-Finale. Salzburgs Innenverteidiger Duje Caleta-Car ist im Turnierverlauf zwar erst einmal zum Einsatz gekommen. Sollte Kroatien am Sonntag (17.00 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) in Moskau aber auch gegen Frankreich die Oberhand behalten, dürfte sich der 21-Jährige Weltmeister nennen.

Bei Red Bull Salzburg verfolgt man den Erfolgslauf von Caleta-Cars Kroaten mit Stolz. "Er ist ein super Beispiel, wie sich Spieler bei uns entwickeln können", sagte Sportdirektor Christoph Freund im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Es sei eine "Auszeichnung", einen Akteur im WM-Finale zu haben - für den Klub wie für den österreichischen Fußball.

Caleta-Car auch in der kommenden Saison in der Bundesliga zu sehen, gilt als unwahrscheinlich. "Es gibt einige konkrete Anfragen", bestätigte Freund. "Wir wissen aber auch, wie sich die Preise entwickeln." Laut spanischen Medienberichten soll der FC Sevilla bereits 15 Millionen Euro Ablöse geboten haben. Salzburg lässt seine Stars aber nur für teures Geld ziehen. Schon bei den Verhandlungen mit Napoli, die sich um Stefan Lainer bemühen, haben die Bullen ihre Forderungen nochmal erhöht (von 12 auf 15 Mio.). Gut möglich, dass der österreichische Meister für seinen WM-Finalisten die Angebote bis an die 20-Millionen-Euro-Marke heranführt. Die Andalusier hatten erst am Donnerstag den Franzosen Clement Lenglet für 36 Mio. Euro an den FC Barcelona abgegeben. Geld ist also noch da bei Sevilla.

Der Vertrag von Caleta-Car in Salzburg läuft noch bis 2021. "Wir wissen, dass Duje ein interessanter Spieler ist, der einen richtig guten Markt hat", erklärte Freund. Über die Chancen, den jungen Verteidiger über den Sommer hinaus beim Club zu halten, sagte Salzburgs Sportchef aber realistisch: "Es wird sehr schwierig." Ob als Weltmeister oder nicht.

Ein WM-Einsatz für Caleta-Car

Angebote hatte es laut Freund bereits im vergangenen Sommer und auch im Winter gegeben. "Es war die richtige Entscheidung, dass er bei uns geblieben ist und das alles mitgemacht hat." Mit dem Erfolgslauf bis ins Europa-League-Halbfinale drängte sich Caleta-Car auch bei Teamchef Zlatko Dalic auf. Dieser ließ ihn Anfang Juni im Test gegen Brasilien (0:2) debütieren. Im dritten WM-Gruppenspiel gegen Island (2:1) durfte der Reservist dann durchspielen.

Nun steht das WM-Finale auf dem Programm. Danach gönnen die Salzburger Caleta-Car zumindest zehn Tage bis zwei Wochen Urlaub. 130 Pflichtspiele hat der Abwehrspieler bereits für die Bullen absolviert, 53 davon alleine in der vergangenen Saison. "Seine Entwicklung ist beeindruckend", meinte Freund. "Er hat sich jedes Jahr wieder gesteigert und ist mit der Aufgabe gewachsen."

Erste Profi-Erfahrung sammelte Caleta-Car in Österreich bei Salzburgs Kooperationsclubs FC Pasching und FC Liefering, ehe er im Februar 2015 als 18-Jähriger unter Adi Hütter für den Serienmeister debütierte. "Es macht uns sehr stolz, dass wir ihn so mitbegleiten können haben", sagte Freund vor dem großen WM-Endspiel. Caleta-Car sei mittlerweile ein "sehr kompletter Verteidiger".

Salzburgs Sportdirektor lobte nicht nur den guten Charakter, den der Kroate beim Club entwickelt hat, sondern auch dessen spielerische Vorzüge - etwa die Beidbeinigkeit. "Ich weiß gar nicht, ob er Links- oder Rechtsfuß ist", scherzte Freund. Dazu komme die physische Stärke des 1,92-Meter-Mannes. "Er ist extrem kopfballstark, ein echter Fels in der Brandung." Einer, der am Sonntag den WM-Pokal stemmen könnte.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.