Flugzeug-Tragödie

Besondere Ehre für AF Chapecoense?

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Ehre nach der Absturz-Tragödie? Finalgegner zeigt großes Herz.

Für fast alle Kicker des brasilianischen Erstligisten Chapecoense hat der Traum vom Gewinn des wichtigsten Titels der Vereinsgeschichte am Dienstag mit einer Tragödie geendet: Auf dem Weg zum Finale um den Südamerika-Cup kam das gesamte Team bis auf drei Spieler ums Leben.

+++ Das ist das Fußball-Team, das abstürzte +++

Der kolumbianische Finalgegner Atletico Nacional schlug nun vor, Chapecoense den Titel zu überlassen. In einem Schreiben an den südamerikanischen Fußball-Verband CONMEBOL fragen sie, "ob die Copa Sudamericana als Ehrentrophäe für den großen Verlust und als posthume Hommage an die Opfer für Tragöide an AF Chapecoense gegeben werden könne."

"Das Unglück unserer Brüder wird uns ein Leben lang kennzeichnen und wird eine unauslöschliche Narbe im lateinamerikanischen- und im Weltfußball hinterlassen", hieß es darin weiter.

Wie kam es zum Absturz?

Überraschungsteam Chapecoense war auf der Reise zum Final-Hinspiel, als die Chartermaschine vom Typ British Aerospace 146 der bolivianischen Gesellschaft Lamia mit 72 Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern an Bord um 22.34 Uhr Ortszeit (04.34 Uhr MEZ) bei Medellin in bergigem Gelände abstürzte. Das Flugzeug hatte gegen 22.00 Uhr einen Notfall gemeldet.

Laut einem Sprecher der Luftfahrtbehörde gab es Hinweise auf Fehler in der Bordelektronik der Maschine. Gemäß dem Direktor der kolumbianischen Luftfahrtbehörde, Alfredo Bocanegra, könnte auch Treibstoffmangel ein Grund gewesen sein. Nach vorläufigen Behördenangaben starben 71 Menschen.

Besondere Ehre für AF Chapecoense?
© APA

(c) APA

Ersatztorhüter Jackson Follmann (24) und die Verteidiger Alan Ruschel (27) sowie Helio Neto (31), eine Stewardess, ein Flugzeugtechniker sowie ein Journalist überlebten Behördenangaben zufolge das Unglück. Auch Torwart Marcos Danilo Padilha war zunächst gerettet worden, er starb aber auf dem Weg ins Krankenhaus.

Verletzung rettete Spieler

Neun Spieler waren nicht zum Finale mitgereist. Unter ihnen war der Argentinier Alejandro Martinuccio, und zwar wegen einer Verletzung. Sein Sohn sei ursprünglich sehr traurig gewesen, dass er nicht mit zum Final-Hinspiel nach Medellín reisen konnte, berichtete sein Vater Ruben Martinuccio am Dienstag in Buenos Aires.

+++ Video zeigt Fußballer kurz vor Abflug +++

Nun zählt der 28-Jährige dank seiner Blessur zu den wenigen überlebenden Profis des Clubs. Das Flugzeug war in Sao Paulo gestartet und zu einem Zwischenstopp in Santa Cruz in Bolivien gelandet. Anschließend flog es weiter Richtung Rionegro bei Medellin.

Nach Angaben des Zielflughafens Jose Maria Cordova setzte die Maschine gegen 22.00 Uhr ein Notsignal wegen eines "elektrischen Defekts" ab. Der Absturzort sei rund 50 Kilometer von Medellín entfernt in den Bergen von Cerro Gordo.

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