Neustart nach Schock

HSV will sofortigen Wiederaufstieg

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Trainer Titz als zentrale Figur für den schnellen Weg zurück.

Nach dem ersten Schock über den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 55 Jahren hat sich beim Hamburger SV der Blick der Verantwortlichen nach vorne gerichtet. "Wir sind voll handlungsfähig und arbeiten ab jetzt intensiv an dem klaren Ziel, bestmöglich vorbereitet in die nächste Saison zu gehen und den direkten Wiederaufstieg zu realisieren", sagte etwa Vorstand Frank Wettstein am Samstag.
 
Zentrale Figur beim Neuaufbau ist Christian Titz. Der Mitte März vom U21-Trainer zum Chefcoach der Profis beförderte 47-Jährige darf trotz des Abstiegs bleiben. In den acht Spielen unter seiner Leitung holte die Mannschaft immerhin 13 Punkte. "Als ich vor acht Wochen hier angefangen habe, war mir bewusst, dass dieser Tag heute genau so kommen kann", sagte Titz nach dem nutzlosen 2:1-Erfolg zum Saisonausklang gegen Borussia Mönchengladbach.
 

Details für Zweijahresvertrag

Er habe den Fokus immer darauf gerichtet, dass der Klassenerhalt zu schaffen sei. Und Titz hat einige Spuren hinterlassen: Er ließ einen neuen Stil spielen, baute junge Leute in die Mannschaft ein, verbreitete Zuversicht, versöhnte das Team mit den Fans. Anfang der Woche sollen die letzten Details für den Zweijahresvertrag geklärt werden.
 
Vor dem Start in die 2. Bundesliga fehlt auch noch ein Sportvorstand, seit Anfang März die Trennung von Jens Todt erfolgt war. Titz wird verstärkt auf junge Spieler setzen - auch aus finanziellen Gründen. Die Verträge einiger Leistungsträger der vergangenen Wochen wie die der Samstag-Torschützen Aaron Hunt und Lewis Holtby laufen aus. Der Verbleib dieser Großverdiener ist unwahrscheinlich. Kapitän Gotoku Sakai hingegen möchte auch in der 2. Liga bleiben.
 

Randalierer

Und da sind noch die Randalierer unter der großen HSV-Anhängerschaft, die der Verein in den Griff bekommen muss. Die Ausschreitungen kurz vor dem Ende des Spiels gegen Gladbach werden Folgen für den Verein haben - zumindest wohl eine empfindliche Geldstrafe. Als der Abstieg nicht mehr abzuwenden war, hatten Gewalttäter durchgedreht. In einer vorbereiteten Aktion zündeten sie Pyrotechnik und steckten Pappen an. Hundertschaften der Polizei kamen aufs Feld.
 
Der Weg in die Zweitklassigkeit setzt einem fünfjährigen Abstiegskampf ein Ende. 2013/14 gelangen mit 27 Punkten um vier weniger als 2017/18, ein Relegationsauswärtstor gegen Fürth reichte aber zum Klassenerhalt. 2014/15 glückte das durch ein "Last Minute"-Tor in der Relegation gegen Karlsruhe und danach gewonnener Verlängerung. 2015/16 gab es nach langem Abstiegskampf Rang zehn, 2016/17 rettete sich der HSV durch ein Tor in Minute 88 der letzten Runde vor der Relegation.
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