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Mourinho soll "mystischem" Manchester United Beine machen.

Was lange erwartet wurde, ist nun amtlich: Jose Mourinho soll Manchester United wieder zu einer Macht im englischen und europäischen Fußball machen. Der 53-jährige Portugiese erhielt bei dem englischen Rekordmeister einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2018/19. Er freue sich besonders auf die Aufgabe, denn United sei umgeben von einer "Mystik und Romantik, an die kein anderer Club herankommt".

Der beste Trainer
"Jose ist ganz einfach der beste Trainer, den es heute in dem Spiel gibt. Er hat Trophäen gewonnen und Spieler in mehreren Ländern in Europa inspiriert", begründete Geschäftsführer Ed Woodward die Entscheidung für "The Special One", wie der schillernde Südländer in England genannt wird. Mourinho kenne die Premier League sehr gut und sei die ideale Besetzung, um den Club wieder nach vorne zu bringen. Die letzte Meisterschaft feierten die "Red Devils" 2013, den letzten Champions-League-Erfolg 2008.

ManU nur in Euro-League
Die vergangene Saison hatte United als Tabellenfünfter abgeschlossen. Anstelle von Champions-League-Spektakel werden im Old Trafford in der kommenden Herbst Spiele der bedeutend weniger glamourösen Europa League über die Bühne gehen. Auch der Gewinn des FA Cups am vergangenen Samstag rettete Louis van Gaal nicht mehr den Job. Am Montag gab der Club die Trennung von dem streitbaren Niederländer bekannt, dessen Vertrag noch ein weiteres Jahr gelaufen wäre.

Spezielle Ehre für "Mou"
Mourinho sprach in einer ersten Stellungnahme von einer "speziellen Ehre", Trainer von Manchester United zu werden. "Es ist ein Club, der auf der ganzen Welt bekannt ist und verehrt wird", sagte der Exzentriker, der zuletzt den Premier-League-Rivalen Chelsea betreut hatte. Wegen anhaltender Erfolglosigkeit trennten sich die Londoner im vergangenen Dezember von ihrem einstigen Meistermacher.

Plötzlich gings ruck-zuck
Seit Monaten hatte es Spekulationen über das Mourinho-Engagement gegeben. Für den "Guardian" war es das "am schlechtesten gehütete Nicht-Geheimnis des Fußballs". Dann schien alles ganz schnell zu gehen: Am Dienstag wurden die Verhandlungen publik - doch die zogen sich hin. Drei Tage lang spekulierten die Medien auf der Insel darüber, was da hinter verschlossenen Türen so besprochen wurde.

Rechte & Klauseln
Um Bildrechte soll es gegangen sein und um Sponsorenverträge. Die Krönung setzte dem Ganzen die Meldung auf, dass Mourinhos ehemaliger Arbeitgeber Chelsea die Rechte an seinem Namen und seiner Unterschrift hält: Nur der Club aus London darf zum Beispiel Dessous im Namen des Portugiesen verkaufen. Doch das war nur eine Randnotiz.

Verstärkungen?
Am meisten interessiert nun: Welche Spieler wird Mourinho holen? Wen braucht er nicht mehr? Zlatan Ibrahimovic, der Brasilianer Willian von Chelsea und Napolis argentinischer Stürmer Gonzalo Higuain werden gehandelt. Über die Zukunft des deutschen Weltmeisters Bastian Schweinsteiger ohne dessen Förderer Van Gaal wird ebenfalls bereits heftig spekuliert. Keinen Zweifel dürfte es geben, dass Mourinho ein üppiges Budget für Aktivitäten auf dem Transfermarkt ausgehandelt hat.

"Echter Sieger"
Für den Ex-Profi Rio Ferdinand hat ManUnited mit Mourinho einen "echten Sieger" verpflichtet. Es handle sich um den bisher spannendsten und schwierigsten Job des Portugiesen, schrieb der langjährige Innenverteidiger des Club auf seiner Facebook-Seite. Nach der enttäuschenden Zeit zuletzt bei Chelsea sei Mourinho wie ein "verletztes Tier". United-Legende Eric Cantona hatte indes bereits Zweifel ob des defensiven Stils angemeldet, den Mourinho mit seinen Mannschaften realisiert.

   Der Franzose hätte lieber Pep Guardiola als neuen Coach gesehen - doch der Ex-Bayern-Trainer, der als Intimfeind von Mourinho gilt, wechselte zum Lokalrivalen Manchester City, was hitzige Stadt-Derbys garantiert. Als Guardiola noch Trainer beim FC Barcelona und der Portugiese bei Real Madrid waren, gerieten die beiden Coaches häufiger heftig aneinander. Das erste Aufeinandertreffen unter geänderten Vorzeichen wird es übrigens am 25. Juli bei einem Freundschaftsspiel im Rahmen des International Champions Cup in Peking geben.

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