Schiri-Schubser

CR7: Messi-Provokation - und Mega-Strafe?

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Traumtor, Provokation, Ausschluss: Ronaldo hatte einen bewegten Abend.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem Weltfußballer Cristiano Ronaldo keine Schlagzeilen macht: Erst die Steueraffäre, dann Gerüchte um einen Abschied von Real Madrid - und nun am Sonntagabend beim 3:1-Hinspiel-Sieg im spanischen Supercup in Barcelona ein Traumtor und ein Gelb-Rot-Ausschluss innerhalb von zwei Minuten.

Die Cristiano-Ronaldo-Show im Camp Nou dauerte keine 25 Minuten, aber sie hatte es in sich: Unter Buh-Rufen und Pfiffen war der portugiesische Real-Superstar in der 58. Minute eingewechselt worden. Es folgten zunächst der sehenswerte Treffer (80.) und die Zur-Schau-Stellung des nackten Oberkörpers. Zugleich provozierte er damit Lionel Messi: Sein Erzrivale hatte im April nach einem Treffer im Bernabeu sein Trikot ausgezogen und in Richtung Real-Fans gezeigt.

Ronaldo kassiert am Sonntag Gelb. Eine umstrittene Schwalbe im Strafraum später sah er Rot - und zwar wortwörtlich. Nach dem Ausschluss schubste er auch noch den Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea (82.). Der kurze aber intensive Auftritt des 32-Jährigen könnte deshalb mit einer längeren Sperre bestraft werden.

Zidane: "Ich bin wütend"

Laut der Zeitung Sport droht Ronaldo vier bis zwölf Begegnungen zu verpassen, sollte der spanische Verband dem strengen Regelwerk für "leichte Gewalt gegen Schiris" folgen. Teamkollege und Kapitän Sergio Ramos wollte davon aber nichts wissen. "Ich war zwar weit weg, aber ich glaube, dass er einfach das Gleichgewicht verloren und sich nicht fallengelassen hat", meinte Ramos zur vermeintlichen Schwalbe.

Der Club kündigte deshalb Berufung gegen die Gelb-Rote Karte an, um schon beim Rückspiel im Madrider Bernabeu-Stadion am Mittwoch wieder auf Ronaldo zählen zu können. Auch Coach Zinedine Zidane unterstützte seinen Superstar. "Ich bin wütend, dass Cristiano Ronaldo vom Platz geschickt wurde", erklärte der Franzose nach dem Spiel gegen die Katalanen.

Ronaldo
© APA

"Vielleicht war es wirklich kein Elfmeter, aber ihm die Rote Karte zu zeigen war einfach lächerlich." Die "Königlichen" fühlen sich ungerecht behandelt - und das nicht zum ersten Mal, wie die Sportzeitung Marca am Montag berichtete.

Mehrere strittige Szenen

"Real Madrid glaubt, dass es kein Zufall sein kann, dass Zidanes Team in den jüngsten fünf Clasicos immer mit einem Mann weniger auf dem Platz stand", schrieb das Blatt. Ronaldos Ausschluss aber "toppt nach Meinung der Mannschaft wirklich alles bisher Dagewesene".

Es war nicht die einzige umstrittene Entscheidung der Partie. Auch der von einem mutmaßlichen Foul an Barca-Stürmer Luis Suarez provozierte und von Lionel Messi verwandelte Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich in der 77. Minute sorgte für Wirbel. "Das war absolut kein Foulelfmeter", betonte Ramos, der den spektakulären Sturz von Suarez aus nächster Nähe verfolgt hatte.

Trotz allen Ärgers ist die Ausgangslage für Real bestens, um am Mittwoch bereits den zweiten Titel der neuen Saison einzufahren. In der Vorwoche hatte der Champions-League-Sieger den UEFA-Supercup mit einem 2:1 gegen Manchester United für sich entschieden.

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