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Real steht im ersten Jahr ohne Ronaldo unter Beobachtung: Bisher kein Ersatz gefunden.

Mit dem Saisonstart von "La Liga" bricht am Freitag in Spanien eine neue Zeitrechnung an. Im ersten Jahr nach Cristiano Ronaldo steht vor allem Real Madrid unter Beobachtung. Neben dem Fußball-Superstar verabschiedete sich auch Zinedine Zidane im Sommer von den Königlichen. Während auf der Trainerbank mit Julen Lopetegui Ersatz gefunden wurde, blieb der Kauf eines neuen Stars bisher aus.

Beim Erzrivalen strebt ein anderer Weltstar wieder nach Titeln. Lionel Messi geht mit dem FC Barcelona als Titelverteidiger in die Saison. Real stahl den Katalanen mit dem dritten Triumph in der Champions League in Folge dennoch die Show - trotz am Ende 17 Zählern Rückstand in der Liga. Barcelona will nun vermehrt ein Ziel angehen: Erstmals seit 2015 soll die höchste Europacup-Trophäe wieder zu den Blaugrana wandern.

Messi übernahm vor Saisonbeginn die Kapitänsschleife von Andres Iniesta, der sich Richtung Japan verabschiedete. Seine Lücke als Spielgestalter wird der im Winter geholte Philippe Coutinho füllen. Unerfüllt blieb das Werben um den französischen Weltmeister Antoine Griezmann, der unmittelbar vor der WM seinen Verbleib bei Atletico Madrid bekannt gab. Beim 25-fachen Meister, der Samstag zu Hause Alaves empfängt, bemühte man sich danach, die Mannschaft breiter aufzustellen.

Vidal hat klares Ziel mit Barca

Müde Beine in der entscheidenden Phase der Champions League im Frühjahr soll es nicht mehr geben. Mit dem Chilenen Arturo Vidal von Bayern München kam ein Mann fürs Grobe, Trainer Ernesto Valverde verjüngte das Team darüber hinaus mit dem Franzosen Clement Lenglet (23) oder den beiden Brasilianern Arthur (21) und Malcom (21). Gleichzeitig gab Barca nicht wirklich überzeugende Akteure wie Yerry Mina, Lucas Digne oder Andre Gomes ab.

Vidal ließ bei seiner Präsentation keine Zweifel offen. "Die Champions League zu gewinnen, das ist mein Ziel. Und ich hoffe, dass ich es mit Barcelona schaffe", sagte der 31-Jährige. Gerard Pique warnte indes, der Eliteliga zu viel Beachtung zu schenken. "Wir sollten nicht alles darauf setzen. Wir wollen überall gewinnen, aber die Liga ist das tägliche Brot", meinte der Verteidiger. "Barca hat immer dann die Champions League gewonnen, als auch die Meisterschaft gewonnen wurde", erinnerte er.

Real, das am Sonntag mit einem Heimspiel gegen Getafe startet, stellt sich dem Leben ohne CR7. Neun Jahre trat Ronaldo bei den Königlichen als Torjäger Nummer eins auf. Mit einer Bilanz von 451 Toren in 438 Spielen verließ der 33-jährige Portugiese den Club Richtung Juventus Turin. Die Transfersumme von 105 Millionen Euro reinvestierte Real bisher nicht. "Es ist eine spannende Aufgabe, die Mannschaft ohne Cristiano neu zu erfinden. Sie zu einem Siegerteam zu formen. Ich habe keine Zweifel, dass diese Spieler das schaffen werden", erklärte Lopetegui seine Hauptaufgabe. Bei Spaniens Nationalteam arbeitete der 51-Jährige bis zu seinem kuriosen Abgang unmittelbar vor der WM höchst erfolgreich.

Real konnte keinen Ersatz finden

Die durch Ronaldos Abgang entstandene Lücke sollen Gareth Bale, Karim Benzema und Marco Asensio füllen. Dem 22-jährigen Spanier wird eine wichtige Rolle zugestanden - auch nachdem Clubboss Florentino Perez offenbar vergeblich versucht hat, einen Weltstar zu holen. Neymar und Kylian Mbappe von Paris Saint-Germain kamen ebenso nicht wie Eden Hazard oder Robert Lewandowski. Prominentester Neuzugang ist deshalb der von Chelsea geholte Belgier Thibaut Courtois als neue Nummer eins im Tor.

Abseits der beiden Fußball-Giganten lebt bei Atletico die Hoffnung auf eine Überraschung wie im Jahr 2014, als der Meistertitel zum "kleinen" Madrider Verein wanderte. Dass Griezmann der Mannschaft von Coach Diego Simeone treu blieb, erfreute die Fans ebenso wie der Transfer des Franzosen Thomas Lemar. Für den Flügelspieler überwies Atletico die Club-Rekordsumme von 65 Millionen Euro an Monaco. Nicht mehr beim Verein sind der nach Katar gewechselte Gabi und Fernando Torres, den es nach Japan verschlug.

Eröffnet wird die Saison am Freitagabend in Girona. Dabei wird auch erstmals im spanischen Oberhaus der Video-Assistent (VAR) zum Einsatz kommen. Auf das technische Hilfsmittel setzt ab sofort auch die Primera Divison. Barcelonas Pique freute sich darauf: "Es wird diesen Sport ein bisschen fairer machen."

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