EM-Versagen

Scharner attackiert Marcel Koller

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Scharner im Angriffsmodus: Nach Alaba bekommt Teamchef Fett weg.

Im Interview mit bwin holt Paul Scharner zum Rundumschlag aus - so kennt man ihn. Der Ex-Wigan-Profi nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Neben Kritik am Verhalten von David Alaba und dessen Standing unter Marcel Koller, geht er auch mit dem Teamchef auf Konfrontationskurs.

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Mit dem Schweizer hatte sich Scharner in dessen Zeit beim Nationalteam überworfen, flog daraufhin aus dem Kader. Zu Koller meint er: "Die letzte Qualifikation hat er ja gut geschafft, aber ich bezweifle, dass er der richtige Mann für eine Endrunde ist. Wie ist die EM ausgegangen? Nicht besonders erfolgreich, wenn ich mich richtig erinnere. Scheinbar kann er mit der speziellen Situation einer Endrunde nicht wirklich umgehen."

Das traurige Abschneiden erklärt sich Scharner vor allem mit schlechter Vorbereitung: "Eigentlich lief vieles falsch ab dem Moment, als wir uns qualifiziert haben. Ab diesem Moment mussten wir eigentlich nichts erreichen, weil die Qualifikation in Österreich wie der EM-Titel verkauft wurde. Dazu kam eine Vorbereitung die nicht optimal geplant war, weil sie zu sehr auf Regeneration und Rahmenprogramm abgezielt hat und dann waren da Spieler dabei, die nicht in Form, verletzt waren oder die EM dazu benötigten, um einen neuen Vertrag bei einem besseren Klub zu erspielen."

Zu viele Abhängigkeiten
Koller steht allerdings zu seinen Schützlingen - das hat Vor- und Nachteile: "Zu Beginn seiner Zeit waren die Hälfte der Spieler bei ihren Klubs keine Stammspieler, da hat er ihnen versprochen, dass er zu ihnen steht, auch wenn es mal nicht läuft, dafür machst du das, was ich will und stehst zu mir. Wenn es dann aber zu einer EM-Endrunde geht und es spielen nicht die fitten und formstarken Spieler, weil er sich die gegenseitigen Abhängigkeiten aufgebaut hat, wird das zu einem Problem. Und dieses Problem war bei der EM offensichtlich."

Langfristig sieht Scharner Koller deshalb nicht als richtigen Mann für das ÖFB-Team: "Ich sehe das Problem unter anderem darin, dass sich die Spieler nicht individuell entwickeln und ins Team einbringen können. Ich habe das selbst miterlebt, dass die Spieler mehr oder weniger gar nicht einbezogen werden und sowas ist für mich ein Führungsstil, der über lange Sicht nicht funktioniert."

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