Gruppe B

Ronaldo wieder Held bei Portugal-Sieg

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Ronaldo sorgt für knappen Portugal-Sieg - Marokkos WM-Out nach zwei Pleiten fix.

Cristiano Ronaldo hat wieder zugeschlagen. Mit einem Treffer in der 4. Minute schoss Portugals Weltfußballer den Europameister im zweiten WM-Spiel am Mittwoch in Moskau zu einem mühevollen 1:0-(1:0)-Sieg über Marokko und hielt sein Team in Gruppe B damit auf Aufstiegskurs. Nach seinem Triple in der Auftaktpartie gegen Spanien (3:3) führt Ronaldo die Torschützenliste mit vier Treffern an.

Für Marokko ist die zweite Niederlage gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Aus. In der Gruppe setzte sich Portugal mit vier Punkten an die Spitze. Im Abendspiel trafen Ex-Weltmeister Spanien und der Iran (20.00 Uhr) aufeinander.

Ronaldo entscheidet wieder Partie

Nach dem packenden 3:3 gegen Ex-Weltmeister Spanien wartete auf Europameister Portugal nun in seinem zweiten WM-Spiel der Gruppe B Außenseiter Marokko, der sein Auftaktmatch gegen den Iran in letzter Minute durch ein Eigentor unglücklich 0:1 verlor. Weltfußballer Cristiano Ronaldo, der mit drei Treffern im iberischen Duell glänzte, stand auch in Moskau im Mittelpunkt.

Bereits nach vier Minuten steht Ronaldo bei einer Ecke parat und knallt einen Kopfball unwiderstehlich unter die Latte ins Tor.

Video zum Thema: 1:0 - Ronaldo schießt Portugal in Führung

Auf den Landesrekord an WM-Treffern von Eusebio (9 Tore) fehlen Ronaldo damit nur noch zwei Torerfolge. Der Superstar ist mit 85 Länderspieltoren nun Europas Rekordhalter, ließ Ferenc Puskas hinter sich. Nur fünf Minuten nach der Führung strich ein Schuss des portugiesischen Aushängeschildes hauchdünn am linken Eck vorbei.

Portugal hatte die Startelf im Vergleich zum Match gegen Spanien (3:3) nur auf einer Position verändert. Joao Mario ersetzte im Team von Trainer Fernando Santos den um zwei Jahre jüngeren Bruno Fernandes im Mittelfeld. Marokkos Coach Herve Renard stellte seine Anfangsformation, in der nur ein Spieler gebürtiger Marokkaner war, auf drei Positionen um. Noureddine Amrabat spielte trotz einer im Spiel gegen den Iran erlittenen Gehirnerschütterung von Beginn an.

Marokko hat keinen Ronaldo vorne

Marokko konnte den historischen Sieg gegen Portugal von der WM 1986 nicht wiederholen. Die Nordafrikaner begannen vor den Augen von Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter zwar wie schon gegen den Iran stürmisch, mussten dem Gegner nach dem frühen Gegentreffer gezwungenermaßen auch mehr Räume eröffnen.

Eine gute Ausgleichschance fanden die Marokkaner in der elften Minute bei einem Kopfball vor, den Innenverteidiger Da Costa nicht im Tor unterbringen konnte. Auch im weiteren Spielverlauf konnte der beherzt kämpfende Außenseiter immer wieder vereinzelt Nadelstiche setzen, die Bemühungen blieben allerdings unbelohnt.

Ein aggressives und frühes Attackieren erwies sich als gute Taktik, die Portugiesen zu fordern. Der letzte Pass vor das Tor war bei den Marokkanern zu oft mangelhaft. Nicht unumstritten waren außerdem zwei grenzwertige Zweikämpfe im Strafraum der Portugiesen. Die Pfeife von US-Schiedsrichter Mark Geiger, der einige harte Aktionen durchgehen ließ, blieb jedoch stumm.

Marokko wirft am Ende alles nach vorne

In der zweiten Hälfte hatte Ronaldo wieder die Gelegenheit zu einem frühen Treffer. Völlig unbedrängt kam der Goalgetter im Strafraum zum Schuss, der aber weit über das Tor ging (51.). Auf der anderen Seite verhinderte Schlussmann Rui Patricio mit einer überragenden Parade in der 57. Minute nach einer gefährlichen Chance von Younes Belhanda den Ausgleichstreffer. Drei Minuten später war es Marokkos Kapitän Mehdi Benatia, der eine Großchance ausließ.

In der Schlussphase versuchten die Marokkaner noch einmal, die Niederlage abzuwenden, konnten das WM-Aus jedoch nicht mehr verhindern. In der Nachspielzeit ging ein Schuss von Benatia nur über den Kasten. Ihr abschließendes Endrunden-Match am Montag gegen Spanien ist damit für die Afrikaner bedeutungslos.

Statistik zum Spiel

Fußball-WM in Russland, Gruppe B, 2. Runde: Portugal - Marokko Endstand 1:0 (1:0). Moskau, Luschniki-Stadion, 78.011, SR Geiger (USA)

Tor: 1:0 (4.) Ronaldo

Portugal: Rui Patricio - Cedric, Pepe, Fonte, Guerreiro - Bernardo (59. Martins), W. Carvalho, J. Moutinho (89. Adrien Silva), J. Mario (70. B. Fernandes) - Guedes, Ronaldo

Marokko: El Kajoui - Dirar, Benatia, Da Costa, Hakimi - El Ahmadi (86. Fayr), Boussoufa - N. Amrabat, Belhanda (75. Carcela-Gonzalez), Ziyach - Boutaib (69. El Kaabi)

Gelbe Karten: Adrien Silva bzw. Benatia

Die Besten: Ronaldo, Rui Patricio bzw. N. Amrabat, Belhanda

Stimmen zum Spiel

Fernando Santos (Portugal-Trainer): "Es war keine Intensität in unserem Spiel. Wir sind gut gestartet, aber sind dann unter Druck geraten, und es war schwer. Wir haben die Kontrolle über das Spiel verloren, viele Fehlpässe gespielt, das Selbstvertrauen verloren. Es stimmt, dass ich mit der Leistung meines Teams nicht zufrieden bin. Das ist unerklärlich. Wir haben noch nichts erreicht. Wir haben noch ein sehr schweres Spiel gegen den Iran, und wir wollen Gruppenerster werden."

Herve Renard (Marokko-Trainer): "Wir haben uns zum ersten Mal seit 20 Jahren für eine WM qualifiziert und gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Wir haben in diesem Moskauer Stadion gedacht, wir spielen in Casablanca. Ich bin nicht enttäuscht von der Leistung, sondern glücklich und sehr stolz auf meine Spieler."

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