Alarmstufe Rot

Ferrari-Krise: Boss attackiert Vettel

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Riesen-Frust bei der Scuderia: Die WM ist dahin, es hagelt Kritik.

Gezeichnet von der unausweichlichen WM-Pleite hat Sebastian Vettel alle Titelträume endgültig auf das nächste Jahr verschoben. "Es gibt viele Dinge, die mir da Hoffnung machen, wenn ich in die Fabrik schaue. Auf die Ideen, die auf dem Tisch liegen", so der Ferrari-Pilot, nachdem er als Zweiter in Austin wohl die letzte Chance im Zweikampf mit Lewis Hamilton vergeben hatte.

"Alles in allem bin ich nicht zufrieden. Wir waren nicht schnell genug, um zu gewinnen. Wir sollten die Schuld nicht wo anders hinschieben. Es liegt allein an uns", bekannte Vettel, dessen Rückstand auf seinen Mercedes-Rivalen drei Rennen vor Schluss auf 66 Punkte wuchs. Schon mit Rang fünf am kommenden Sonntag in Mexiko kann nun Hamilton alle mathematischen Restzweifel an seinem vierten WM-Titel beseitigen.

Mit seiner dominanten Fahrt zum fünften Erfolg im sechsten Austin-Rennen, seinem neunten in diesem Jahr, zerstörte der Brite jeglichen Glauben im Ferrari-Lager an ein spätes Wunder. Teamchef Maurizio Arrivabene crashte gar die Presserunde von Toto Wolff und zeigte Größe, gratulierte seinem Mercedes-Pendant.

Ob Arrivabene 2018 die Scuderia wirklich noch in die Revanche führen darf, erscheint nach den jüngsten Enttäuschungen und einer Reihe technischer Pannen zumindest fraglich. "Es wird eine Änderung geben innerhalb der Organisation", kündigte Ferrari-Präsident Sergio Marchionne schon vor dem Start in Texas an. Vettel bekam ebenso sein Fett weg.

"Sebastian hat Dummheiten begangen"

Marchionne: "Sebastian weiß, dass er Dummheiten begangen hat, andere gehen auf die Kappe des Teams, also liegt die Verantwortung auf den Schultern aller." Kritik, die wohl auch auf Vettels Rambo-Attacke gegen Hamilton in Baku abzielt. Kritik, die aber ob ihrer Härte gegen die klare Nummer eins bei Ferrari verwundert..

Marchionne wolle nun die Prozesse verbessern. Denn: Am Ende der Sommerpause lag Vettel in der WM vorn, ehe er in sechs Grands Prix gleich 80 Punkte auf Hamilton einbüßte. "Es liegt an uns, die letzten Lektionen sauber hinter uns zu bringen und die letzten Schritte zu gehen", fordert Vettel.

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