USA-GP

Rosberg schwört Hamilton Austin-Rache

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Vorentscheidung im Titelkampf? Deutscher hat mit Austin Rechnung offen.

Auf diese Tage hat Nico Rosberg über zehn Jahre hingearbeitet: Nach den nächsten zwei Rennen kann der Mercedes-Pilot zum dritten deutschen Formel-1-Weltmeister nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel avancieren. In Austin, dem Ort einer seiner schmerzvollsten Niederlagen im Duell mit Teamkollege Lewis Hamilton, will Rosberg am Sonntag den nächsten Schritt zum Titel machen.

"Im vergangenen Jahr verlief das Rennen nicht nach meinem Geschmack. Deshalb freue ich mich darauf, dorthin zurückzukommen, und alles dafür zu geben, damit es in diesem Jahr besser läuft", sagt Rosberg vor dem Großen Preis der USA. Vor einem Jahr entschied Hamilton die WM auf dem Kurs in Texas für sich.

Das gnadenlose Manöver zum Sieg in der ersten Kurve quittierte Rosberg nach dem Rennen völlig verärgert mit einem Kappenwurf in Richtung des glückseligen neuen Dreifach-Champions. Er erklärt: "Ich war sauer auf mich, auf Lewis, auf die ganze Situation, einfach auf alles. Darum habe ich auch hinterher die Mütze zurückgepfeffert, die er mir auf den Bauch geworfen hatte."

Hamilton will "nicht zurückstecken"

Diesmal hat Rosberg aber alles selbst in der Hand: Wenn er nun in den USA und in Mexiko zweimal gewinnt und Hamilton nicht beide Male Zweiter wird, steht Rosberg zwei Rennen vor Schluss als Champion fest. Der 31-jährige Deutsche hat 33 Punkte mehr als Hamilton. Ein perfektes Szenario für ein Spektakel nach amerikanischem Geschmack, garniert unter anderem mit einem Konzert der mehrfachen Grammy-Preisträgerin Taylor Swift.

Besser und größer als jemals zuvor, werben die Veranstalter. Und Hamilton möchte im geliebten Amerika zur Show beitragen. "Ich werde nicht zurückstecken", kündigte Hamilton an. Drei der vier Rennen auf dem Circuit of the Americas gewann er bisher. Selbst der monsunartige Regen vor einem Jahr, der zur Verlegung der Qualifikation auf Sonntagfrüh geführt hatte, konnte Hamilton beim Stresstest um den Titel nichts anhaben.

"Das war zweifelsohne eines der Highlights meiner Karriere", erinnerte er sich an seinen Triumph. Seit Wochen aber fehlt Hamilton die letzte Coolness im Kampf mit Rosberg, der in der Form seines Formel-1-Lebens scheint.

Mercedes-Team steht im Fokus

Wie Seelenheil wirkte bei Hamilton aber womöglich auch die gemeinsame Feier des dritten Teamtitels für Mercedes, den das britisch-deutsche Fahrergespann zuletzt in Japan klargemacht hatte. Die Testfahrten mit den neuen Reifen für nächste Saison sagte der Titelverteidiger dennoch ab - der Fuß tat weh. In seiner zweiten Heimat USA sind garantiert alle Schmerzen vergessen.

Rosberg hält sich aus alldem heraus, Provokationen prallen ab. Er gewann fünf der vergangenen sechs Rennen. Seit der Niederlage von Austin vor einem Jahr kommt der Sohn des Ex-Weltmeisters Keke Rosberg (1982) auf die beeindruckende Bilanz von zwölf Siegen aus 20 Rennen. 2014 und 2015 holte Rosberg in Austin jeweils die Pole Position. Beide Male verlor er im Rennen aber gegen Hamilton.

Dessen dauerhafte Stotterstarts in diesem Jahr dürften Rosbergs Chancen auf den ersten Sieg in den USA steigen lassen. Das Mercedes-Team steht jedenfalls unter Druck: "Wir müssen sicherstellen, dass ihr Zweikampf Mann gegen Mann und hoffentlich auch Rad an Rad auf der Rennstrecke ausgetragen wird", so Teamchef Toto Wolff.

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