Formel 1

Titel-Kampf: Lauda spottet über Ferrari

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Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender lässt mit Aussagen aufhorchen.

"Das Potenzial ist da, die Leute sind da, das Talent ist da. Jetzt geht es darum, dass wir alle zusammenarbeiten und es zum Erfolg führen“, sagte Sebastian Vettel kürzlich. Es klang bereits wie ein Fazit einer Saison, die viel Licht aber auch Schatten bot. Eine Saison, in der Ferrari lange um den Titel mitfuhr.

Warum es nicht reichte, dafür hat ausgerechnet die Konkurrenz eine Erklärung parat: "Wenn intern Ruhe herrscht und Vertrauen in die eigene Leistung existiert, ist Ferrari schwer zu besiegen. Wenn es jedoch eine extreme Emotionalisierung im Team gibt, eine Art Chaos, wenn personelle Unsicherheit eintritt, ist Ferrari einfach zu besiegen, weil sie sich dort mit ihrem Leistungsdruck und den hohen Erwartungen selbst im Weg stehen", so Niki Lauda gegenüber der Welt am Sonntag.

Laut Mercedes-Boss gehe es dann zwangsläufig mit "der technischen Zuverlässigkeit und den Resultaten bergab". Wie zuletzt in Malaysia und Japan, als Vettel mit Motoren-Problemen zu kämpfen hatte, wichtige Punkte im engen WM-Fight mit Lewis Hamilton einbüßte. Lauda, von 1974 bis 1977 im roten Renner unterwegs, muss es wissen.

Brawn: "Ferrari braucht eine Art Firewall"

Ebenso Ross Brawn, der Technikchef unter Rekord-Champion Michael Schumacher. Er vertritt dieselbe Meinung: "Bei Ferrari benötigt man aufgrund dieser überbordenden Emotionen eine Art 'Firewall', vor allem durch die Chefetage, um Überreaktionen oder Panik zu verhindern." Der ehemalige Ferrari-Pilot Gerhard Berger macht ebenfalls den "inneren Druck" für Nervosität und Unsicherheit verantwortlich: "Der entscheidende Störfaktor ist die Unruhe im Team", weiß der Österreicher.

Ferrari-Boss Sergio Marchionne hatte in den vergangenen Wochen mehrfach harte und vor allem öffentliche Kritik geübt. Teamchef Maurizio Arrivabene ist angezählt. Ihm droht mit Saisonende das Aus.

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