Drei Verletzte in einer Woche

Ausfallserie schockt ÖSV

Teilen

Trotz dezimierter Mannschaft, gibt sich der Skiverband positiv.

Zwei verletzte Weltcupakteure an einem Tag, drei innerhalb einer halben Woche. Dazu ein Europacupfahrer und ein Trainer mit Knieverletzungen außer Gefecht: Die schlechten Nachrichten aus dem österreichischen Alpinskilager nehmen kein Ende. "Pauschal gibt es keinen Grund, warum wir heuer so viele Verletzte habe. Ich verstehe es selbst nicht", sagte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher.

Hiobsbotschaften

Die Botschaften trudelten von drei Fronten ein. Die WM-Vierte Nicole Schmidhofer hatte beim Abfahrtstraining in Cortina d'Ampezzo nach einem Sprung abgebremst und sich in den Schnee gelegt. Die 26-jährige Steirerin wurde nach Innsbruck gebracht, wo bei einem MRI ein Riss des vorderen Kreuzbandes und ein Einriss des Innen- sowie Außenmeniskus diagnostiziert wurden. Christian Fink wollte Schmidhofer noch am Abend operieren.

Scheiber stürzte schwer

Das vorzeitige Saisonende ereilte auch den 28-jährigen Florian Scheiber, der beim Training für die Streif-Abfahrt in Kitzbühel in der Traverse zu Sturz kam und im Netz landete. Im Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol wurde bei dem verletzungsgeplagten Tiroler ein Riss des vorderen Kreuzbandes sowie Riss des inneren und äußeren Meniskus im rechten Knie diagnostiziert. Scheiber landete in Hochrum auf dem OP-Tisch.

Auch ÖSV-Coach gestürzt

Die Streif, die schon am Dienstag Max Franz abgeworfen und in die Zwangspause geschickt hatte, forderte am Donnerstag einen weiteren Verletzten aus dem ÖSV-Team. Speed-Coach Martin Sprenger rutschte beim Besichtigen weg und zog sich Bänderrisse in beiden Knien (Kreuzband- und Seitenband im einen bzw. Seitenband im anderen) zu. Und auch aus Val d'Isere hielt Puelacher einen Anruf - Kreuzbandriss des 19-jährige Adrian Pertl beim Europacup-Riesentorlauf.

"Wir diskutieren nicht viel"

"Nichtsdestotrotz geht es morgen weiter. Wir müssen die Läufer einstellen für das Rennen. Aber es sind alle so professionell, dass sie parat sind, wenn sie da runterfahren. Das schalten sie in dem Moment sicher auch aus, das müssen sie", sagte Puelacher am Donnerstagabend zur APA. "Da muss jeder seinen normalen Rennmodus ablaufen lassen und sich ins Zeug hauen. Wir sagen, was passiert ist, aber diskutieren nicht viel. Das wollen sie auch nicht."

Hirscher: "Nächster tragischer Ausfall"

Es sei der nächste "tragische Ausfall in unserem Speedteam", meinte Hirscher auf einem Medientermin in Kitzbühel, nachdem er kurz vorher von der Verletzung Scheibers erfahren hatte. "Gerade vorher im Aufzug ist ein Poster von unserer Abfahrtsmannschaft gehängt, und es ist echt ein Wahnsinn, wie viele Kreuze man da schon machen muss. Das ist heuer echt arg. Mehr fällt mir da nicht ein", meinte der Salzburger.

Noch gehen dem ÖSV die Skiläufer nicht aus, freilich verliert man aber an Schlagkraft. "Wir sind jetzt schon sehr dezimiert. Da wären andere Nationen schon nicht mehr am Start", meinte Vincent Kriechmayr.

Lange Verletztenliste

Die Verletztenliste des Alpinteams ist tatsächlich schon sehr lang. Bei den Damen stehen auch bereits Weltcup-Gesamtsiegerin Anna Fenninger (multiple Bänderrisse im Knie), Elisabeth Kappaurer (Knorpelschaden im Knie) und Kerstin Nicolussi (Kreuzbandriss) drauf. Ramona Siebenhofer kehrte erst in Cortina aus einer Verletzungspause zurück (Syndesmoseband).

Der Kärntner Franz hatte am Dienstag bei einem Sturz im Kitz-Abfahrtstraining einen Kapseleinriss im linken Kniegelenk, einen Riss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk und eine Absprengung am Mondbein am linken Handgelenk erlitten. Verzichten muss der ÖSV auch auf Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (sechster und siebenter Brustwirbel gebrochen), Joachim Puchner (Patellasehnenverletzung), Thomas Mayrpeter (Kreuzbandriss), Markus Dürager (Schien- und Wadenbeinbruch) und Daniel Danklmaier (Kreuzbandriss, Meniskusverletzungen).
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.