"Vergiftetes Lob"

Deutsche Presse feuert gegen Herminator

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Maiers Gratulation an Hirscher wird bei unseren Nachbarn zerlegt.

Es war Marcel Hirschers großer Abend: Beim Slalom-Nightrace in Schladming stellte er mit seinem 54. Weltcup-Erfolg den Rekord von Hermann Maier ein. Ein Meilenstein, zu dem auch der "Herminator" via Aussendung gratulierte. Doch wie schon zu aktiven Zeiten polarisiert die Ski-Legende und lässt einige Beobachter an der Ernsthaftigkeit seiner Worte zweifeln.

"Eine beeindruckende Marke, bei der ich aber immer überzeugt war, dass es sich nur um eine Zwischenstation handelt - auch wegen der Tatsache, dass mein Tatendrang seinerzeit nach nur vier Weltcup-Saisonen und knapp mehr als 40 Siegen an einem Sommertag abrupt gebremst worden ist", wird Maier zitiert und erinnert dabei an den Motorradunfall, der ihn 17 Monate seiner Karriere kostete.

Ein Statement, das deutsche Medien kontrovers diskutieren. Für Aufsehen sorgte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) die am Donnerstag von einem "vergifteten Lob" schrieb - und von "Glückwünschen gleich mit zwei pikanten Spitzen". Zudem soll das Verhältnis der beiden generell belastet sein.

"Das war keine Stichelei"

Maier streitet das gegenüber der Deutschen Presse-Agentur umgehend ab: "Das war eine offen und ehrlich gemeinte Gratulation zu Marcels Erfolg ohne jegliche Stichelei." Interessant: Persönlich hat er Hirscher bisher noch nicht gratuliert, das bestätigte der derzeitige Ski-Dominator auf Nachfrage bei der Olympia-Angelobung. In seinem Blog für Red Bull schreibt Marcel Hirscher über seinen 54. Erfolg, ohne den "Herminator" zu erwähnen.

"Eine bedeutende Marke. Das hat mich mindestens so gefreut, wie die ehrliche Gratulation von der lebenden Legende Alberto Tomba. Solche Wertschätzung von einem der größten Skifahrer aller Zeiten zu erhalten, ist ein wunderbares Geschenk und zeugt von einem großen Charakter. Meglio grazie grande Alberto", schreibt der 28-Jährige.

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