Favoritensterben

Kitz: Irre Ausfall-Serie beim Eis-Slalom

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Ganslernhang fordert prominente Opfer. Darunter auch den Topfavoriten.

"Er spielt sich momentan mit uns", hatte Marcel Hirscher im Vorfeld gesagt. Er meinte Henrik Kristoffersen, den Slalom-Dominator, der bei vier von sechs Rennen gewann - meist vor dem großen Rivalen aus Österreich. "Henrik kann taktieren, nimmt in den gefährlichen Passagen, wo sehr viel Risiko bei uns notwendig ist, ein bisschen raus, um das Ding souverän runterzufahren."

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In Kitzbühel sollte sich das Blatt wenden: Kristoffersen mühte sich über den vereisten Ganslernhang. Bis die Ski überkreuzten und er abgeworfen wurde. Ausgerechnet der Topfavorit fällt bei der Kippstangen-Show im strahlenden Sonnenschein aus.

"Klar war ich ein bisschen zornig. Aber ihr hättet mich mal vor zwei, drei Jahren nach einem Ausfall sehen sollen. Ich werde älter. Und es war ja kein dummer Fehler, kein schlechtes Skifahren, so etwas passiert manchmal", sagte der Norweger.

Ende seiner Mega-Serie

Sein bis dahin letzter Ausfall im Slalom datierte vom 6. Jänner 2015 beim Weltcup in Zagreb. Seitdem absolvierte er 28 Torläufe, einen bei der WM (Vierter), einen bei der Junioren-WM (Gold), 21 im Weltcup, zwei bei Nationalen Meisterschaften und drei bei FIS-Rennen. Elf der Weltcuprennen gewann er.

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Diesmal eröffnete Kristoffersen eine verrückte Ausfall-Serie: Gleich fünf der besten 15 Slalom-Artisten kamen nichts in Ziel, sieben waren es bis zur Nummer 22. Leider mit dabei: ÖSV-Talent Manuel Feller, der im oberen Teil einfädelte.

"Da kriege ich Gänsehaut"

Wie so häufig in den letzten Jahren forderte der härteste Slalom der Skiwelt zahlreiche Opfer. Seit dem Jahr 1937 wird auf dem Ganslernhang, der mittlerweile eine Kultstätte ist, gefahren. Verschiedenste Gelände-Varianten. Rhythmuswechsel, Übergänge, ein nach links hängender Steilhang und eine tückische Querfahrt verlangen Hirscher und Co. alles ab.

Wer zu viel riskiert, fliegt. Die Fans auf den Naturtribünen links und rechts sorgen für eine spezielle Atmosphäre. "Allein beim Gedanken daran kriege ich Gänsehaut", so Felix Neureuther.

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