Peter Schröcksnadel

ÖSV-Boss: 'Hirscher hat einen Fehler gemacht'

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ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel kritisiert den Superstar.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat das zu frühe Skitraining von Marcel Hirscher nach dem Knöchelbruch als "Fehler" bezeichnet. "Er wollte eigentlich schon in Sölden an den Start gehen. Aber er hat einen Fehler gemacht und zu früh zu trainieren begonnen. Dadurch hat er Schmerzen bekommen", sagte Schröcksnadel am Freitag in Sölden nach einem Telefonat mit dem verletzten Gesamtweltcup-Sieger.

Oberstes Ziel Hirschers sei es nun, wieder schmerzfrei zu werden, sagte Schröcksnadel über den ÖSV-Star, der sich Mitte August beim ersten Saison-Schneetraining einen Knöchelbruch zugezogen hatte und danach wochenlang Gips tragen hatte müssen. Am 11. Oktober war der sechsfache Gesamtweltcupsieger wieder auf Ski zurückgekehrt, hatte danach aber bald wieder über Schmerzen geklagt.

"Marcel wird wieder sehr stark sein"
Schröcksnadel ist überzeugt, dass Hirscher nun dennoch sehr bald wieder auf der Rennpiste zu sehen sein wird. "Es ist ja keine so schwierige Verletzung. Marcel wird mit Sicherheit relativ schnell zurückkommen. Dann braucht er halt einige Trainingstage, aber er wird auch im kommenden Winter wieder sehr stark sein", ist der Verbandspräsident überzeugt.

Ähnliches erhofft sich Schröcksnadel auch von Anna Veith und Eva-Maria Brem auf der Damenseite. "Beide sind körperlich total fit. Es fehlt halt noch das entsprechende Training", so der Tiroler.

Von der dank einer zusätzlichen Million Euro ermöglichten Verkleinerung der Trainingsgruppen im ÖSV-Alpinbereich verspricht sich Schröcksnadel sehr viel. "Das war ein Schritt, den wir machen mussten. Und ich hoffe, dass er sich nicht erst im nächsten Jahr auswirkt, sondern dass wir das diesen Winter schon spüren."

Verletzungsserie
Nachdenklich machen den ÖSV-Präsidenten die vielen Verletzungen, nicht nur im ÖSV-Bereich. "Es muss dafür einen Grund geben. Den werden wir suchen, und wenn wir ihn herausfinden, werden wir damit an die Öffentlichkeit gehen und das korrigieren", versprach der Tiroler. "Es ist untragbar, sowohl für die jeweilige Nation als auch die Skifirma, dass sich jedes Jahr ein Viertel der Athleten verletzt."

Die sportlichen Saisonziele Schröcksnadels sind wie immer unbescheiden, beinhalten Siege und Weltcup-Kugeln sowie eine deutliche Steigerung in der Herren-Abfahrt. "Wenn wir dazu bei Olympia so viel gewinnen wie bei Weltmeisterschaften insgesamt, sind wir sehr zufrieden", gab er die Parole für die bevorstehenden Winterspiele in Pyeongchang aus. Immerhin gab er zu: "Das ist natürlich ein sehr hochgestecktes Ziel."

Dazu gelte es, den Nationencup bei den Damen zurückzuerobern. "Bei den Herren ist das nicht einmal infrage zu stellen. Es ist mir sehr wichtig, dass wir den Nationencup gewinnen."

Zum erwartet schlechten Wetter am Wochenende der Saisoneröffnung auf dem Rettenbach-Gletscher meinte Schröcksnadel: "Wir haben hier ein super Team und ich bin sehr zuversichtlich, dass die das schaffen. Es wird eine Herausforderung, aber wir werden sie bewältigen."
 

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