Tournee, Garmisch

Abgestürzt: So reagiert Stefan Kraft

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Riesen-Enttäuschung für Ex-Tournee-Sieger: Er verpasste 2. Durchgang.

Stefan Kraft, Österreichs einzige Hoffnung auf den Sieg bei der Vierschanzentournee, hat am Neujahrstag beim zweiten Springen in Garmisch-Partenkirchen bereits nach dem ersten Durchgang die Segel streichen müssen.

Der Salzburger verlor sein K.o.-Duell gegen den slowenischen No-Name Ziga Jelar und fiel mit einer Weite von 122,5 Metern und 117,4 Punkten später gar aus der Lucky-Loser-Wertung. Die Chance auf den Gesamtsieg ist damit schon zur Halbzeit dahin.

Kraft zeigte sich im ORF-Interview ratlos: "Wenn ich wüsste, woran es liegt, würde ich es anders machen. Ich bin hier einfach nicht reingekommen. Keine Ahnung, wieso so der Wurm drinnen ist. Skispringen ist manchmal echt interessant." Er wisse, dass er weiterhin gut in Form sei und freue sich jetzt auf die Heimspringen in Innsbruck und Bischofshofen.

"Wir haben die Qualifikation genau analysiert, haben hier zuletzt auch trainiert, wissen, wie die Schanze funktioniert. Aber es läuft einfach nichts zusammen", rätselte Trainer Heinz Kuttin im ORF-Interview. "Wenn du hier zu aggressiv bist, kommst du nicht auf den Luftpolster - das ist fatal. Dieses Ergebnis tut richtig weh."

Kraft landete zum Auftakt in Oberstdorf nach Halbzeit-Führung auf Platz vier und zeigte sich hochmotiviert: "Ich bin voll dabei." Kuttin sprach vor Garmisch selbstbewusst von einer "Heimschanze". Mit Gregor Schlierenzauer sowie Michael Hayböck überstanden am Montag nur zwei ÖSV-Adler den Cut. Nun regiert die Ernüchterung - besonders der Absturz des Gesamtweltcupsiegers und Doppel-Weltmeister des Vorjahres schmerzt.

"Das war wohl zu viel für ihn"

"Stefan war in Oberstdorf sehr gut drauf, er wollte jetzt zeigen, was er kann. Dass das so endet, ist ganz bitter", so Kuttin. Er machte mitunter den Druck dafür verantwortlich: "Er hat eine tolle letzte Saison gehabt und alles gewonnen. Jetzt steht er aber ziemlich alleine da in unserem Team. Das war wohl zu viel."

Kraft sah es etwas anders. Die mentale Belastung sei keineswegs zu hoch gewesen. Er habe einfach "kein Gefühl aufbauen können. Ich bin topfit und habe eigentlich alles beieinander."

Kraft-Kumpel Michael Hayböck gab die Marschroute vor: "Wir werden uns am Riemen packen und gemeinsam Gas geben. Wir kommen jetzt auf die Heimschanze, kennen die Anlagen sehr gut. Das hilft uns sicher. Wenn es wieder ins Laufen kommt, wird es wieder viel leichter."

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