Ex-Erfolgstrainer

ÖSV-Adler-Krise: Klartext von Pointner

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Ex-Coach sieht die heimischen Skispringer nicht auf Top-Niveau.

Er formte Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern. Er gewann alles, was es zu gewinnen gab, ist der erfolgreichste Skisprung-Trainer der Geschichte: Alexander Pointner. Bis April 2014 agierte er als Speerspitze im ÖSV-Adlerhorst. Die aktuellen Leistungen bewertet er kritisch.

"Mit Stefan Kraft hat man einen großartigen Springer mit Siegermentalität hervorgebracht, doch mannschaftlich gesehen fehlt es im Vergleich zu den Spitzenteams wie Norwegen, Deutschland oder Polen an Qualität. Da ist meiner Meinung nach der Abstand noch größer geworden - nicht unbedingt in Bezug auf Technik oder Material, sondern im Wettkampfverhalten", so Pointner in seiner Kolumne für die Tiroler Tageszeitung.

Heinz Kuttin und die Sportler würden stets den Eindruck vermitteln, "als warte noch viel Arbeit, Trainingsrückstände müssten aufgeholt werden, man wüsste, wo die Baustellen sind und sei dabei, diese zu bewältigen". Für den 46-Jährigen ein Problem!

"Müssen den Kopf freibekommen"

Pointner: "Wer immer beim Arbeiten, beim Trainieren ist, der ist stets auf der Suche, was er noch besser machen sollte - was gleichbedeutend ist mit: Ich bin nicht gut genug. Gleichzeitig kommt von außen die Botschaft: Es ist ohnehin alles super. Wie soll ich mich als Athlet einschätzen?" Er vermisst die Lockerheit, den "Mut zur Lücke".

"Technisch springen alle auf hohem Niveau. Es geht darum, den Kopf freizubekommen", glaubt er: "Wer sich nichts pfeift, der landet auch mit unperfekten Sprüngen ganz vorne." Bis auf Kraft (4.) und Manuel Fettner (14.) rangiert derzeit kein einziger Österreicher unter den Top 10 im Weltcup.

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