Tournee, Garmisch

ÖSV-Blamage zu Neujahr - Stoch gewinnt

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Kraft, Schlierenzauer und Co. enttäuschen beim Neujahrs-Springen.

Mit einem Debakel hat das neue Jahr für die ÖSV-Adler bei der Vierschanzentournee begonnen. In Garmisch-Partenkirchen blieb die erhoffte Steigerung des Sextetts von Cheftrainer Heinz Kuttin aus, es gab das schlechteste Resultat seit 39 Jahren. Dass Stefan Kraft nach dem 1. Durchgang ausschied, war besonders bitter. Damit ist die Hoffnung auf einen Spitzenplatz in der Gesamtwertung dahin.

Bei den Österreichern herrschte Rätselraten über die Gründe des aktuellen Tiefs. Zuvor hatte Stefan Kraft alleine die Fahne hoch gehalten, doch in Garmisch patzte auch er. Der Salzburger verlor mit 122,5 Metern das K.o.-Duell mit dem Slowenen Ziga Jelar und kam auch nicht als einer der fünf Lucky Loser weiter.

Gregor Schlierenzauer, dem dreifachen Garmisch-Sieger, fehlt auf seinem Weg zurück noch die Konstanz. Er fiel nach gutem ersten Sprung von der 11. an die 19. Stelle (129,5 m/127,5 m) zurück. Damit gab es für die Österreicher in Garmisch das schlechteste Tournee-Abschneiden seit 1979, als Alfred Groyer ebenfalls 19. gewesen war. Auch in der Gesamtwertung ist Schlierenzauer als 15. der bestplatzierte Österreicher. Der zweifache Gesamtsieger liegt rund 70 Punkte zurück.

Trainer Kuttin: "Es ist zum Haareraufen"

Mit Michael Hayböck schaffte es nur noch ein weiterer ÖSV-Springer ins Finale - er war vor der Saison wie Schlierenzauer verletzt. Der Oberösterreicher wurde 20. (125/130). Clemens Aigner (35.), Manuel Fettner (47.) und Daniel Huber (48.) schieden wie Kraft (31.) vor dem Finale aus.

"Es ist zum Haareraufen", meinte denn auch Cheftrainer Kuttin. Die Betreuer würden weiter hart arbeiten, in punkto Material habe man nichts verpasst. "Ich bin überzeugt, dass wir am Bergisel freier springen werden", sagte der Kärntner.

Während die Österreicher sich mit Fehleranalyse beschäftigen müssen, präsentieren sich die Konkurrenten aus Polen, Deutschland und Norwegen geschlossen mannschaftlich stark. Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen und der deutsche Weltcup-Spitzenreiter Richard Freitag ragen da noch heraus.

Zweiter Bewerb, zweiter Stoch-Erfolg

Der 30-jährige Stoch verlässt Garmisch-Partenkirchen wie im Vorjahr als Tournee-Spitzenreiter. Damals nach zwei zweiten Plätzen, diesmal als zweifacher Sieger. Seinem Auftakt-Erfolg ließ er mit 135,5 und 139,5 Metern vor 21.000 Zuschauern saisonübergreifend seinen dritten Tournee-Tagessieg in Serie folgen und feierte seinen 24. Erfolg im Weltcup.

Freitag landete neuerlich an zweiter Stelle (132/137) und hat in der Gesamtwertung mit 11,8 Punkten Rückstand weiter alle Chancen. Der insgesamt drittplatzierte Pole Dawid Kubacki liegt schon mehr als 30 Punkte zurück.

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