Oberstdorf

Schlierenzauer-Drama: Diagnose ist da!

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Österreicher stürzte beim Skifliegen in Oberstdorf. Jetzt steht die Diagnose fest.

Der Schock saß tief, als Gregor Schlierenzauer regungslos im Auslauf der Obersdorfer Skiflugschanze liegen blieb. Österreichs Rekord-Weltcupsieger war in der Qualifikation nach schon gesetztem 201-m-Flug gestürzt. Der Tiroler fiel nach dem Telemark nach vorne und blieb danach einige Zeit im Auslauf liegen. Er klagte über Schmerzen im rechten Knie, das vergangenen April operiert worden war.

Nach einer Magnetresonanz-Untersuchung in Innsbruck wurde bei dem Skisprung-Weltcuprekordler, eine Verletzung des inneren Seitenbands am rechten Bein diagnostiziert.

WM-Antreten fraglich
Ob der 27-jährige Tiroler bei der WM dabei ist, wird vom Heilungsverlauf abhängen. Der untersuchende Arzt, Wulf Glötzer, hat das rechte Knie Schlierenzauers erst vergangenen Oktober begutachtet. "Es zeigt sich das innere Seitenband um 30 Grad Beugung eine Spur gelockert. Im Oktober war das Seitenband innen stabil, also ist das jetzt eindeutig frisch." Glötzer sprach von einer "Zerrung bis Einriss". Die Verletzung müsse konservativ heilen, eine Operation ist nicht erforderlich.

Auf den Zeitraum der nötigen Pause kann sich der Arzt aber nicht festlegen. "Er hat von Natur aus eine günstige Konstellation, er heilt sehr schnell." Dennoch kann er das WM-Antreten Schlierenzauers, der zusätzlich wie schon bekannt Prellungen im Brustbereich und ein Hämatom im rechten Oberschenkel erlitten hat, nicht versprechen. "Die Chancen würde ich eher 50:50 sehen", sagte Glötzer.

In einer Videobotschaft meldete sich auch Schlierenzauer nach der Untersuchung. "Glück im Unglück. Es ist Gott sei Dank nichts ganz Schlimmes. Ich habe einen Einriss oder eine Zerrung im Seitenband vom Knie. Das muss man nicht operieren, das ist die gute Nachricht, es darf so heilen."

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Auch er selbst kann freilich nicht sagen, wann er wieder auf die Schanze zurückkehren kann. "Wie lange es schlussendlich dauert, steht in den Sternen. Sonst tut mir natürlich schon noch alles weh vom Sturz, aber ich bin jetzt einmal guter Dinge und freue mich, dass nicht viel mehr passiert ist."

Grundsätzlich sei er aber positiv eingestellt. "Ich habe jetzt doch gute zwei Wochen, das in Angriff zu nehmen. Aber man muss dann auch am Boden bleiben und sagen, wenn ich nicht hundertprozentig fit bin, hätte es auch keine wirkliche Priorität." Schlierenzauer will sich Schritt für Schritt heranarbeiten und "Tag für Tag schauen wie es der Körper aushaltet". Der erste WM-Bewerb geht am 24. Februar (Qualifikation Normalschanze) über die Bühne.

Der insgesamt zehnfache Weltmeister bei Nordischen Titelkämpfen (inklusive Skiflug-WM) hatte am 13. Jänner nach einer etwas mehr als zwölf Monate dauernden Auszeit sowie einer Menikus-Operation im nun erneut angeschlagenen rechten Knie sein Comeback gefeiert.

 

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