Unfassbare Erkenntnisse

Auftragsmord in Ungarns Spitzensport?

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Liquidierung seines Rivalen soll vor 20 Jahren in die Weg geleitet worden sein.

Wegen Mordverdachts ist der Ex-Präsident des Ungarischen Schwimmverbandes und Vorstandsmitglied des Weltschwimmverbands FINA, Tamas Gyarfas, am Dienstagabend verhaftet worden. Er soll vor rund 20 Jahren der Drahtzieher bei der Ermordung seines Rivalen, des ungarischen Medienmoguls Janos Fenyö, gewesen zu sein.

Laut dem Gyarfas-Verteidiger Janos Banati habe sein Mandant (69) ein Geständnis abgelegt, ohne weitere Details zu nennen, berichtete das Internetportal "PestiSracok.hu". Dort will man aber auch wissen, dass Gyarfas eine Straftat leugnete.

Fenyö wurden ausgezeichnete Verbindungen zu führenden Politikern des Landes nachgesagt, seine Geschäftspraktiken galten indes als skrupellos. Er war am 11. Februar 1998 auf einer Straße in Budapest durch gezielte Schüsse getötet worden, als sein Auto an einer roten Ampel anhielt. Der Schütze flüchtete, wurde später jedoch als der Slowake Jozef Rohac identifiziert und 2017 zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt.

Auftragsmord vor 20 Jahren

Gyarfas soll vor über 20 Jahren dem "gefürchteten Boss der ungarischen Ölmafia", Tamas Portik, den Auftrag erteilt haben, seinen größten Geschäftsrivalen zu liquidieren. Der Beweis dafür sei eine Tonbandaufnahme aus dem Jahr 2004, auf der ein Gespräch zwischen Gyarfas und Portik aufgezeichnet ist, schreibt das Portal "Zoom.hu".

Portik wurde im Vorjahr wegen einer anderen Straftat zu 13 Jahren Haft verurteilt. Dabei ging es um einen Autobomben-Anschlag mit vier Toten im Juli 1998 in der Budapester Innenstadt. Hinter diesem Verbrechen wurden rivalisierende Banden des organisierten Verbrechens vermutet.

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