Comeback-Pläne

Irre Kampfansage des Bode Miller

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US-Oldie plant weiter Comeback. Und lehnt sich weit aus dem Fenster.

Bode Miller strebt weiterhin ein Comeback im alpinen Ski-Weltcup an. In der Saison 2017/18 könnte es so weit sein, stellte der US-Amerikaner am Freitag in Kitzbühel in Aussicht, einen konkreten Fahrplan hat er aber noch nicht.

"Es ist nicht mehr so einfach wie damals, als ich 20  war", sagte der 39-Jährige. Klar dürfte einzig sein, dass er nur noch mit Skiern der Marke Bomber fahren wird. Ende 2017 verliert eine mit seiner Ex-Skifirma Head abgeschlossene Vereinbarung ihre Gültigkeit, die Renneinsätze derzeit unmöglich macht.

Miller hatte dagegen in Kalifornien Klage eingereicht, die wurde allerdings von dem Richter mit der Begründung abgewiesen, dass das Gericht nicht zuständig sei. Miller hätte die Klage in Colorado einbringen können, wo Head USA seinen Firmensitz hat, davon nahm er mit Verweis auf die hohen Verfahrenskosten aber Abstand. "Wir haben uns entschieden, das Geld anders auszugeben."

Miller will "Kunstwerke" schaffen

An dem Start-up-Unternehmen Bomber hält Miller eine Beteiligung und ist bei der Entwicklung federführend. "Ich habe die letzten Jahre im Weltcup gemerkt, dass ich mit dem Material nicht mehr vorwärtskomme, dass meine Fähigkeiten nicht mehr zur Geltung kommen. Ich habe keine Siege mehr geschafft", erklärte der Kombinations-Olympiasieger 2010.

"Alle Skier, die man kaufen kann, kommen aus derselben Fabrik und machen alle das Gleiche. Die Firmen versuchen, die Skier billiger zu machen und einfacher zu bauen. Es wird nicht mehr nach Qualität gesucht." Miller habe sich dann zu einem komplett neuen Ansatz entschlossen. In das Projekt sei sein ganzes Know-how eingeflossen, sagte er.

Bode Miller
© Getty

(c) Getty

Ziel sei es gewesen, Skier zu konstruieren, die kleine "Kunstwerke" sind und ihm die Möglichkeit geben, auf dem höchsten Wettkampf-Level konkurrenzfähig zu sein. Diese Zielvorgaben seien erfüllt worden.

"Ich würde Kitz-Abfahrt gewinnen"

Miller ist von seinem neuen Produkt so überzeugt, dass er sich zu einer gewagten Prognose hinreißen ließ. Wenn er am Samstag die Hahnenkammabfahrt bestreiten würde, "würde ich gewinnen", behauptete er. Ob es tatsächlich zu einem Comeback kommt, hänge von unterschiedlichen Faktoren ab.

"Vieles ist von meiner Frau abhängig. Ich rede die ganze Zeit mit ihr darüber, aber sie glaubt mir kein Wort, das ich sage", berichtete Miller, der vierfacher Familienvater ist. Sein jüngstes Kind, eine Tochter, brachte Ehefrau Morgan Anfang November auf die Welt. "Wenn alles perfekt ist, würde ich sagen, dass ich alle Speedrennen fahre. Es würde mir etwas bedeuten, den Abfahrtsweltcup zu gewinnen."

Das hat er in seiner Karriere nie geschafft. Eines stellte der US-Amerikaner auch klar: Wenn er sich zum Rücktritt entschließt, wird es keine offizielle Mitteilung dazu geben. "Ich werde einfach nicht mehr kommen", sagte er.

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