Tour de France

Sagan: "Einigen ist ihr Leben scheißegal"

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Er holte am zweiten Tag das Gelbe Trikot - und teilte danach aus.

Eigentlich hatte Peter Sagan doppelt Grund zur Freude: Er gewann die zweite Etappe der Tour de France und schlüpfte zugleich ins Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Die zahlreichen Stürze aber  trübten seine Stimmung. Und so holte der Tinkoff-Profi zum Rundumschlag aus.

"Da sind Fahrer im Feld dabei, die fahren, als sei ihnen ihr Leben scheißegal. Du weißt nie, ob du am nächsten Tag das Rennen gesund beendest. Die haben ihr Hirn verloren. Da gibt es Unfälle, die sind einfach nur dumm. Das war letztes Jahr schon schlecht und das ist dieses Jahr immer noch so", schimpfte der 26-Jährige.

Früher seien Rücksichtslosigkeiten noch anders geregelt worden. Sagan: "Da wurden die Leute mit Flaschen beworfen oder mit der Luftpumpe geschlagen." Als er 2010 in den Radsport-Zirkus kam, war davon nichts mehr übrig.

"Manche können nicht Radfahren"

Mittlerweile regiere die Rücksichtslosigkeit. "Keiner kümmert sich um die anderen", so Sagan. Er erklärt die Kollegenschelte: "Da wollen Leute auf den letzten 50 Kilometern, wo es zur Sache geht, vorn im Peloton mitfahren, die nicht Radfahren können."

Mitfavorit Alberto Contador etwa war an den beiden Tagen in Stürze mit unerfahreneren Profis verwickelt. Sagan weiß, dass alles schnell vorbei sein kann: "Heute siege ich, morgen fahre ich nach Hause. So ist die Tour de France."

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