Nach Toronto-K.o.

So geht es für Dominic Thiem jetzt weiter

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ÖTV-Star musste in Kanada aufgeben: Die Hintergründe und sein Plan.

Für Dominic Thiem hat sich der Trip zum Masters-1000-Turnier nach Toronto einmal mehr nicht ausgezahlt. Der ohnehin nicht fitte Weltranglisten-Neunte, der bis Samstag im Kitzbühel-Doppel-Finale engagiert gewesen war, flog am Sonntag nach Kanada.

Eine bereits seit rund zwei Wochen angeschlagene linke Hüfte wurde in Toronto akut, Er musste am Mittwoch gegen Kevin Anderson aufgeben. "Ich werde ein MR machen von der Hüfte, und auch noch einmal die Blutwerte checken, ob alles okay ist wegen meiner Entzündung", kündigte der in dieser Saison vierfache Turniersieger und French-Open-Halbfinalist an.

"Ich werde ein paar Tage zu Hause entspannen und dann hoffentlich Los Cabos spielen." Der Körper brauche nun ein bisschen Pause. Das neue ATP-Event in Los Cabos beginnt allerdings bereits am Montag in einer Woche. "Offensichtlich fühlt sich mein Körper seit Wimbledon nicht so wie ich das möchte. Ich hoffe, dass es sich bis Mexiko ausgeht und wenn nicht, man wird sehen", erklärte Thiem bei der Pressekonferenz in Toronto.

Turnierplan nicht das Problem

Auch in Kanada ließ Thiem, der vor dem Generali Open ja wegen einer Stirn- und Nebenhöhleneiterung zwölf Tage außer Gefecht war, wie schon in Kitzbühel durchklingen, dass sein Zustand wohl auch auf die sehr intensive erste Jahreshälfte zurückzuführen ist.

"Ich habe nicht erwartet, so viele Matches zu spielen und so tief in fast jedes Turnier vorzudringen", erklärte der Lichtenwörther. Auch vergangenes Jahr habe er so viele Turniere gespielt, aber da seien eben auch einige Erstrunden- und Zweitrunden-Niederlagen dabei gewesen. "Ich werde mich daran gewöhnen müssen, so viele Matches zu spielen", glaubt Thiem.

Er verteidigte den Turnierplan. "Die zweite Hälfte ist ein bisschen einfacher - es sind nicht so viele Turniere. Ich hoffe, dass ich in Los Cabos wieder bei 100 Prozent bin und dann frisch ins letzte Viertel der Saison gehe."

Thiem kommt Rat nicht nach

Der nicht mitgereiste Coach Günter Bresnik hatte hingegen schon in Kitzbühel anklingen lassen, den Toronto-Trip eventuell zu streichen. "Ich habe auch gesagt, man soll nicht nach Toronto fliegen, aber wenn einer nicht hört, dann muss er fühlen. Für mich war das ganz klar. Ich habe gewusst, dass das ein Zwei- oder Drei-Tage-Ausflug ist", erklärte Bresnik am Donnerstag gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.

Von den Hüftproblemen Thiems habe er überhaupt erst am Dienstag erfahren, erklärte Bresnik. Für ihn ist Kritik in Sachen Turnierplanung grundsätzlich unangebracht, allerdings spricht auch er vom Adaptieren.

"Die Turnierplanung war ausgezeichnet, deswegen steht er jetzt in den ersten Zehn. Nur muss man die dann entsprechend angleichen, wenn man in den ersten zehn ist. Für mich persönlich hätte die Turnierplanung nach Paris schon ganz anders verlaufen müssen", ließ Bresnik durchblicken, wollte aber nicht näher darauf eingehen.

"Da muss man durchgreifen"

"Wenn jemand was falsch machen möchte, dann kann man ihn davon nicht abhalten", sagte der 55-Jährige. Nicht fit bei einem Event anzutreten, macht für Bresnik keinen Sinn. "Natürlich, wenn er nicht fit ist, spielt er kein Turnier. Da ist mir komplett wurscht, welches Turnier das ist. Das kann auch Wimbledon oder Paris sein."

Bresnik hätte gerne rigoroser durchgegriffen. "Den Vorwurf kann ich mir machen. Bei schlechten Entscheidungen zuschauen, das geht nicht, da muss man durchgreifen."

Durchaus möglich scheint, je nach Diagnose nach Thiems Rückkehr am Donnerstag, dass Thiem eventuell auch Los Cabos auslässt und erst zum Masters-1000-Turnier in Cincinnati (ab 14.8.) auf die ATP-Tour zurückkehrt. Danach stehen ja ab 29. August bereits die US Open, das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres, auf dem Programm.

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