Kritik am Weltverband

Steiner hat noch immer Schmerzen

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Gewichtheber leidet noch unter Horror-Unfall und klagt Weltverband wegen Dopingpraktiken an.

Auch zwei Wochen nach seinem lebensgefährlichen Unfall bei den Olympischen Sommerspielen hat Matthias Steiner immer noch Schmerzen. Deutschlands bester Gewichtheber weilt derzeit auf Urlaub und kuriert seine Verletzungen aus, die er sich in London zugezogen hatte. "Das muss ausheilen. Im Moment kann er wenig Reha machen", sagte der deutsche Bundestrainer Frank Mantek am Dienstag. "Er hat immer noch Schmerzen, weil sein Brustbein geprellt war."

Kaum Reha möglich
Dem Superschwergewichts-Olympiasieger von Peking 2008 war beim zweiten Versuch im Reißen die 196-Kilo-Hantel auf Nacken und Schulter gekracht. Dabei erlitt der gebürtige Österreicher eine Bandverletzung an der Halswirbelsäule, eine Prellung des Brustbeins und eine Muskelzerrung im Bereich der Brustwirbelsäule. "Ich denke, in drei, vier Wochen werden wir ein klareres Bild haben", erklärte Mantek. Ex-Europameister Steiner, der am Samstag 30 Jahre alt wird, hatte bereits am Tag nach dem Zwischenfall bekanntgegeben, seine Karriere fortsetzen zu wollen: "Es gibt keinen Grund, aufzuhören."

Drama um Matthias Steiner



Harte Kritik am Weltverband

Bei diversen TV-Auftritten versucht der 150-Kilo-Hüne derzeit, seinen Schock von London zu verarbeiten. In der "Sport Bild" (Mittwoch-Ausgabe) bekräftigte der aus Obersulz in Niederösterreich stammende Athlet unterdessen seine harte Kritik an der undurchsichtigen Anti-Doping-Politik des Weltverbandes IWF. "Hier wird mir zu viel weggeschaut und verharmlost", sagte Steiner und prangerte die ungleichen Bedingungen in seiner Sportart an. "Ich habe es mit Sportlern aus Nationen zu tun, wo - wie soll ich sagen - der Weg zur Leistung mitunter ein anderer zu sein scheint als bei uns."
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