Nach Wimbledon-Auslosung

Thiem mit schwierigem Auftakt-Gegner

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Dominic Thiem trifft in der ersten Wimbledon-Runde auf den Deutschen Florian Mayer.

Die neuen Fähigkeiten von Dominic Thiem auf Rasen werden beim Tennis-Grand-Slam von Wimbledon gleich in Runde eins auf eine harte Probe gestellt. Dem 22-jährigen hat seine Setzung als Nummer acht am Freitag bei der Auslosung keinen Vorteil gebracht, spielt er doch am Montag oder Dienstag gegen Florian Mayer. Der Deutsche hat Thiem am Samstag im Halle-Halbfinale besiegt und danach den Titel geholt.

Mayer beendet Thiems Erfolgslauf

Der 3:6,4:6-Niederlage gegen den 32-Jährigen war ein erstaunlicher Erfolgslauf Thiems auf Rasen vorausgegangen. Auf diesem Belag hatte der Niederösterreicher bis dahin auf der Tour eine Bilanz von zwei Siegen und sechs Niederlagen. Dann folgten vier Erfolge bis zum Stuttgart-Titel und in Halle weitere zwei ins Viertelfinale. Auf den dortigen w.o.-Erfolg gegen Philipp Kohlschreiber folgte die Niederlage gegen Mayer.

Der Lokalmatador komplettierte seinen Lauf mit einem Finalsieg im deutschen Final-Generationenduell mit Alexander Zverev und verbesserte sich in der Weltrangliste dadurch um 112 Plätze auf Position 80. Damit liegt der Bayreuther noch 72 Plätze hinter Thiem. Doch auf Rasen hat Mayer viel mehr Erfahrung und Erfolge. Seine Rasen-Karrierebilanz lautet auf 33 Siege und 18 Niederlagen, heuer inklusive Stuttgart-Quali auf 9:1.

"Ein absolutes Hammerlos"

Thiems Coach Günter Bresnik hatte trotz des Stuttgart-Titels seines Schützling schon vor der Auslosung die Erwartungen gedämpft und sah sich nun darin bestätigt. "Das ist ein absolutes Hammerlos", sagte Bresnik der APA - Austria Presse Agentur. "Alle Gesetzten hatten Mayer sicher ganz oben auf der Liste jener Spieler, auf die sie nicht in der ersten Runde kommen wollen."

Der Langzeittrainer von Österreichs Nummer eins sieht seinen Schützling in dieser Partie als Außenseiter, aber nicht als gravierenden. Dennoch wollte Bresnik die Position Thiems auf Rasen schon gerade gerückt haben. "Dominic ist die Nummer acht der Welt, aber auf Rasen sicher nicht Top-10-Spieler." Er habe sich in Halle das Knie angeschlagen und im Mayer-Match nicht ordentlich laufen können. Zudem war der Rücken verspannt.

Extrem harte erste Jahreshälfte

Bei der laut Bresnik extrem schlechten Auslosung wäre ein Erstrunden-Out keine Tragödie. Es würde Thiem bis zum Turnier in Hamburg eine Ruhepause bringen. "Er hatte eine extrem harte erste Jahreshälfte. Was er da erreicht hat, ist von der Leistung her weit über Österreichs Fußball-Team zu stellen." Wann es bei einem längeren Wimbledon-Verbleib mal eine Woche Pause geben könnte, möchte Bresnik kurzfristig entscheiden.

Ins dritte Major-Turnier des Jahres gehe Thiem aber jedenfalls erholt. Nach der Abreise aus Halle hat der Lichtenwörther am Montag eine Rasen-Exhibition auf Mallorca gegen den Spanier Feliciano Lopez verloren, danach sei er weitergereist und habe bis Mittwochabend nichts gemacht. Bresnik: "Dann hat er gegen Zverev (Anm.: Alexander/GER), Pouille (Lucas/FRA) und wieder Zverev gut trainiert."

Am Mittwochabend schaute Thiem im Londoner Leicester Square Hotel in orangen Sportschuhen sowie Hosen und einer Bomber-Jacke jeweils in Schwarz gekleidet bei einer Karaoke-Party vorbei. Dort ließ sich u.a. mit dem in weißer Hose und Top erschienenen US-Star Serena Williams ablichten. Die Titelverteidigerin gab bei diesem Anlass ihre Gesangskünste zum Besten.

 

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