Keine Ruhe

Riesen-Wirbel um neue Toni-Sailer-Akte

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Sie lassen ihn nicht in Ruhe: ­Toter Ski-Star wird ohne Beweise diskreditiert.

Allmählich nimmt der unappetitliche Vorgang die Form einer konzertierten Schmutzkübel-Kampagne an. Erneut haben Journalisten einer Rechercheplattform (Standard, Dossier, ORF) eine Akte aus dem Außenministerium ans Tageslicht befördert, deren Inhalt von einem uralten Vorgang aus dem Jahr 1974 handelt, und sich mit einem schweren Vorwurf befasst, der nie bewiesen wurde.

Eine polnische Prostituierte bezichtigte den dreimaligen Olympiasieger und siebenfachen Weltmeister Toni Sailer, sie im Rausch in einem Hotelzimmer in Zakopane vergewaltigt zu haben. Der "schwarze Blitz von Kitz" sprach stets von einer Falle, die ihm gestellt worden sei. Anklage gegen ihn wurde jedenfalls nie erhoben.

Empörung in der Bevölkerung

Was auch mit politischer Einflussnahme auf höchster Ebene zu tun hatte. Selbst der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky intervenierte zugunsten des Volkshelden, bat um baldige Erledigung der Angelegenheit. Er hatte allerdings auch einen triftigen Grund hierfür. Ein wichtiges Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten stand kurz bevor, über dem Besuch sollte kein Schatten liegen.

Die neuerlichen Vorwürfe haben für weitere Empörung in der Bevölkerung gesorgt.

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