Zukunft weiter offen

Weiter Zittern um Marcel Hirscher

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„Mehr als 48 Stunden Zeit 
wären schon toll“, sagt Hirscher über seine Entscheidung.

Die Spannung ist zum Greifen im Sky-Studio von Raiffeisen, wo Marcel Hischer Auskunft darüber geben soll, wie’s mit ihm weitergehen wird. Zu Beginn wird ein Film über seine größten Triumphe gezeigt. Der achtfache Weltcup-Gesamtsieger, heute ganz in „Zivil“ ohne einen einzigen Sponsoren-Sticker, wirkt seltsam abwesend. Auch als Raiffeisen-Manager Leodegar Pruschak in einem Anfangs-Statement seinen erfolgreichsten Werbeträger über den grünen Klee lobt, kann sich Hirscher nicht zu einem Lächeln durchringen.

Schon fragen sich einige Journalisten im Raum: War’s das dann? Gibt Österreichs größter Skifahrer aller Zeiten tatsächlich seinen Rücktritt bekannt?

"Für die neunte Weltcup-
Kugel brauch ich 100 %"

Als Hirscher zu sprechen beginnt, gibt’s allerdings gleich Entwarnung. „Ich kann es heute nicht sagen, ob es A oder B wird.“ Für die in seinem bisherigen Leben wahrscheinlich wichtigste Entscheidung, ob das heuer, wie bei Lindsey Vonn oder Aksel Lund Svindal, die letzte Saison gewesen sein soll, will er sich noch etwas Zeit lassen. „Ich möchte mir nicht zu viel Zeit geben, aber mehr als 48 Stunden wären toll“, sagt er.

Hirscher
© APA/HANS KLAUS TECHT

Familie

Hirscher gibt zu, dass er sich am Ende bereits „sehr müde“ gefühlt hat. Verwundern kann das nicht. Er ist schließlich nicht nur erneut Weltmeister geworden, hat die große Kristallkugel und im Slalom und Riesentorlauf auch die zwei kleinen geholt, sondern ist dreißig Jahre alt geworden, hat im Vorjahr geheiratet und seinen Sohn bekommen.

Er will seine Entscheidung auch davon abhängig machen, ob er in den nächsten Monaten regenerieren kann. „Mal sehen, wie ich in den Sommer reinkomme, und ob es körperlich und mental noch einmal möglich ist, so eine Saison durchzuziehen“, sagt er. Will er zum neunten Mal die große Kugel holen, „braucht’s 100 Prozent“.

Hirscher
© JAVIER SORIANO / AFP

49 : 51 %

Ob er schon eine Tendenz hätte, wird er gefragt: „Vielleicht 49 : 51“, antwortet er, lässt aber offen, in welche Richtung.

Es werde mit Sicherheit eine „Bauchentscheidung“, die er nach mehreren Gesprächen „gemeinsam mit der Familie treffen wird.

Ein wenig wird wohl auch das Hirn mitreden. Die Verträge mit Kopfsponsor Raiffeisen und Ausstatter Atomic laufen noch ein Jahr.

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