Ski Alpin

Schönfelder nicht mehr im ÖSV-Kader

Teilen

Slalom-Spezialist "verwundert", will aber über Zeitläufe wieder ins Team.

Wenn demnächst der Österreichische Skiverband (ÖSV) seine Alpin-Kader für die nächste Saison bekanntgibt, wird ein prominenter Name fehlen. Der seit drei Jahren um das Comeback kämpfende und zuletzt mit Nationalteam-Status fahrende Slalom-Spezialist Rainer Schönfelder (33) hat die Kaderzugehörigkeit verloren. Das hat auch ÖSV-Herrenchef Matthias Berthold nun bestätigt. Schönfelder macht aber weiter und kann sich bei Zeitläufen im Herbst wieder für das Team qualifizieren.

"Bis Jänner waren gute Fortschritte erkennbar, dann kam nicht mehr viel. Rainer muss das jetzt als Chance sehen", begründete Berthold das Out für den Slalom-Spezialisten aus Kärnten und bestätigte: "Wenn er die Quali schafft, ist er wieder mit dabei."

Schönfelder, Slalom-Weltcupsieger von 2004 und Gewinner von je zwei Olympia- und WM-Medaillen war in den vergangenen Jahren immer wieder von Verletzungen beeinträchtigt gewesen und hatte sogar zwei Saisonen vorzeitig beenden müssen. Er wird aber auch nach seiner Kader-Eliminierung nicht aufgeben und mit seinem Individual-Trainer Christian Huber das Sommertraining selbst organisieren.

Ein wenig Kritik
"Begeistert bin ich natürlich nicht", äußerte sich Schönfelder. Er habe mit Berthold eine prinzipiell gute Gesprächsbasis, so der in Wien lebende Kärntner. Dass er geradewegs aus dem Nationalkader fliege, obwohl im Slalom-Team nicht gerade ein Überangebot herrsche, sei aber etwas "seltsam", ließ sich der 33-Jährige doch auch zu ein wenig Kritik hinreißen. Noch dazu weil er dank des Verletztenstatus' der FIS bis Februar 2012 ohnehin mit einer Startnummer um die 35 fahren könne, wunderte sich Schönfelder.

Trost findet "Schöni" darin, dass er nun einen Malediven-Urlaub vor sich hat und ihn die Londoner Roehampton Universität als Probanten einer Untersuchung über mentale Stärke in schwierigen Verletzungs-Situationen (Constructive Energy of Injury) ausgewählt hat.

"Ich habe jetzt drei Saisonen lang Schweiß, Blut, Tränen und Geld investiert, um mein Comeback zu schaffen. Ich habe die erste Phase seit drei Jahren, wo ich ohne gesundheitliche Einschränkungen trainieren kann. An meinem Plan ändert auch die Entfernung aus dem Kader nichts. Ich freue mich jetzt auf das Tauchen, aber Abtauchen war nie mein Ding", erklärte Schönfelder.

Zettel weitere drei Jahre bei Atomic
Auch Kathrin Zettel hatte sich zuletzt wegen ihrer Verletzungsprobleme auf die technischen Bewerbe konzentrieren müssen. Umso positiver ist, dass die Slalom-Vizeweltmeisterin aus Niederösterreich nun ihren Vertrag mit Langzeit-Skiausrüster Atomic um drei weitere Jahre verlängert hat.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.