Springer als Trumpf

Nordische Ski-WM startet am Mittwoch

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Schröcksnadel hofft auf drei Medaillen. ÖSV-Adler sind unser Trumpf.

Bereits zum siebenten Mal und damit öfter als jeder andere Ort ist Lahti ab Mittwoch Gastgeber der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften. Auf den Schanzen und Loipen der finnischen Stadt werden an elf Tagen insgesamt 21 Bewerbe ausgetragen. Das 24-köpfige ÖSV-Aufgebot besitzt Chancen im Springen und in der Nordischen Kombination. Verbandschef Peter Schröcksnadel wäre mit drei Medaillen zufrieden.

"Alles, was darüber ist, ist ein Bonus", sagte Schröcksnadel der APA - Austria Presse Agentur. Bei den jüngsten Titelkämpfen in Falun (Schweden) hatten die ÖSV-Aktiven fünf Stück Edelmetall erobert (1 Gold, 2 Silber, 2 Bronze). Als Titelverteidiger reiste der Kombinierer Bernhard Gruber (Großschanze) nach Finnland.

Kraft will Gold
Die Skispringer werden in Lahti vom vierfachen Saisonsieger Stefan Kraft angeführt, dem WM-Dritten von 2015 (Normalschanze). Der Salzburger sprüht nach zuletzt sieben Podestplätzen im Weltcup in Serie vor Tatendrang. "Die Schanzen da oben taugen mir, das Gefühl könnte nicht besser sein", meinte der 23-Jährige.

Die 120.000-Einwohner-Stadt Lahti, rund 100 Kilometer nördlich von Helsinki gelegen, war für Österreicher bei Weltmeisterschaften nur zuletzt 2001 mit sechs Medaillen (1-2-3) ein guter Boden. Gold holte damals das Springerteam (Wolfgang Loitzl, Andreas Goldberger, Stefan Horngacher, Martin Höllwarth) von der Normalschanze. Davor hatte es je einmal Bronze (1989) bzw. Silber (1978) gegeben. 1926, 1938 und 1958 hatte es kein Österreicher auf das Podest geschafft.

Riesen-Euphorie bei Gastgebern
Finnland feiert heuer sein 100-Jahr-Jubiläum und die Begeisterung für die WM ist enorm. Im Vorverkauf wurden mehr als 150.000 Tickets abgesetzt, laut den Organisatoren werden insgesamt rund 200.000 Zuschauer erwartet. Suomi hofft auf die Langläufer, die nach den Titelkämpfen 2001 von einem Dopingskandal betroffen waren und sich mittlerweile wieder aufgeschwungen haben. Auch in der Kombination gibt es Medaillenchancen, im Springen besteht weiterhin großer Aufholbedarf.

Schon am ersten Wochenende wird es heiß hergehen. Für diesen Samstag ist das Stadion mit den offiziell zugelassenen 35.000 Zuschauern bereits ausverkauft. Da stehen der Langlauf-Skiathlon der Damen (mit Teresa Stadlober) und Herren sowie am Abend das Normalschanzen-Springen der Herren auf dem Programm. Am "Super-Sonntag" folgen Langlauf-Team-Sprint, Mixed-Skispringen und Kombi-Teambewerb.

Kraft und Co. als Mitfavoriten
Die größten Medaillenhoffnungen des ÖSV-Aufgebots ruhen auf den Skispringern. Kraft zählt zum engsten Favoritenkreis, Michael Hayböck hat vor einem Jahr die Generalprobe gewonnen und ist der zweite Saisonsieger im ÖSV-Aufgebot. Auch als Team sind die Skispringer für Edelmetall gut, inklusive Mixed-Bewerb.

Für die von Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz angeführten Skisprung-Damen hängen die Trauben ebenso hoch wie für die Kombinierer. Im Skilanglauf sind Teresa Stadlober und Bernhard Tritscher - der Salzburger hat bisher eine problematische Saison absolviert - Anwärter auf Top-Ten-Plätze.

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