Interview

Bernhard Kohl im Gespräch mit ÖSTERREICH

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Dopingsünder Bernhard Kohl über seine zweijährige Sperre: "Es macht keinen Sinn, offen über Doping zu sprechen“

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen jetzt nach der Entscheidung der Kommission?

Bernhard Kohl: Ich finde es schade, dass meine Beweggründe nicht berücksichtigt worden sind. Schade, dass ich die gleiche Strafe bekomme wie jemand, der alles leugnet. Schade für den Sport und für den Kampf gegen Doping. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kommission den richtigen Schritt gemacht hat. Ich habe auf jeden Fall den richtigen Schritt gemacht. Es ist ganz klar, dass ich einen Fehler begangen habe und dafür muss ich jetzt die Konsequenzen tragen.

ÖSTERREICH: Was haben Sie ausgesagt?

Kohl: Ich hab’ meine Beweggründe und Motive genannt und aufgezeigt, wie es zu der Beschaffung gekommen ist. Geändert hat das an der Strafe allerdings nichts. Da fragt man sich natürlich schon: Macht es überhaupt Sinn, darüber zu sprechen? So wie es derzeit aussieht, macht es keinen.

ÖSTERREICH: Haben Sie mit einer geringeren Strafe gerechnet?

Kohl: Wenn man den Kampf gegen Doping unterstützt, hätte ich mir schon ein Signal in die richtige Richtung gewünscht. Aber die Strafe ist nicht mal um einen Tag verringert worden. Das wäre wenigstens ein Signal.

ÖSTERREICH: Werden Sie in Berufung gehen?

Kohl: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Das werde ich mit meinen Beratern noch besprechen.

ÖSTERREICH: Wie geht es sportlich für Sie weiter?

Kohl: Ich weiß noch nicht, ob ich sportlich zurückkehre. Ich habe zwei Partner gefunden, die mich in Zukunft unterstützen werden. Dann werden wir weitersehen.

ÖSTERREICH: Sind Sie in den vergangenen Tagen am Rad gesessen?

Kohl: Um diese Jahreszeit und bei diesen Temperaturen sitze ich nie am Rad. Auch im Urlaub hatte ich was anderes zu tun.

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