'Ich sehe keine Viren herumfliegen'

Weißrussischer Präsident Lukaschenko schockt mit irren Corona-Aussagen

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Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko macht mit irren Aussagen zur Coronavirus-Pandemie auf sich aufmerksam.

Die Sportwelt ruht wegen der Corona-Pandemie fast völlig - doch Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko zeigt sich vom grassierenden Virus unbeeindruckt. In der Hauptstadt Minsk spielte er am Wochenende demonstrativ Eishockey, wie die Staatsagentur "Belta" meldete. Zahlreiche Zuschauer standen dicht gedrängt auf den Rängen. Die Gefahr einer Ansteckung redete er dabei klein: "Ich soll aufhören? Warum? Ich könnte aufhören, aber ich verstehe nicht, warum? Hier gibt es keinerlei Viren. Oder sehen Sie etwa welche herumfliegen?", fragte der Präsident und beantwortete die Frage gleich selbst: "Ich sehe auch keine."
 
In dem Land zwischen Russland und Polen pausiert auch der Fußball nicht. Der als "letzter Diktator Europas" kritisierte Präsident sah zuletzt keinen Grund für "drakonische Maßnahmen" gegen die hochansteckende Krankheit. "Mit dieser Psychose haben wir heute die Wirtschaft fast auf der ganzen Welt zum Stillstand gebracht", meinte Lukaschenko.
 

Der Sport im ehemaligen Sowjet-Staat soll trotz der Corona-Pandemie unverändert fortgesetzt werden. "Es ist besser, stehend zu sterben, als auf Knien zu leben", sagte das Staatsoberhaupt.

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"Eis-Sport ist beste Antiviren-Medizin"

Vielmehr sei die Ausübung von Sport die beste Möglichkeit, sich gegen eine Erkrankung zu wappnen: "Das ist ein Kühlschrank. Sport, besonders Eissport, ist die beste Antiviren-Medizin", sagte Lukaschenko.

Deshalb sehe er keinen Grund, den Sportbetrieb einzustellen. Die weißrussische Fußball-Liga "Vysheyshaya Liha" trug am Wochenende als einzige Liga weltweit ihren zweiten Spieltag aus, der Fußball-Verbandschef Vladimir Bazanov pflichtete seinem Präsidenten bei: "Aus welchem Grund sollten wir nicht starten? Wurde in diesem Land der Ausnahmezustand ausgerufen?"

"Leute sollen Wodka trinken, um Virus zu töten."

Nach offiziellen Angaben haben sich bisher 94 Menschen in Weißrussland mit dem Coronavirus infiziert. Statt ernsthafte Ratschläge im Umgang mit dem Coronavirus zu geben, empfahl Präsident Lukaschenko der Bevölkerung scherzhaft, entweder Wodka zu trinken, um das Virus abzutöten, oder auf dem Feld zu arbeiten, denn: "Das Feld wird alles heilen."

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