Viele Cracks bleiben

2011 solls bei den Capitals klappen

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Noch immer ist die enttäuschte Stimmung bei den Vienna Capitals spürbar. Aber ab heute startet in Wien die Saison 2010/2011.

Noch lange nach der Schlusssirene saßen die Cracks der Vienna Capitals in ihrer Kabine. Sie versuchten gemeinsam, das bittere Aus gegen Linz zu verdauen. Doch auch am Tag danach war die Enttäuschung noch riesengroß. "Ich habe einfach nur ein Gefühl von Leere. Das alles ist nicht glaubhaft und ich werde noch Zeit brauchen, um das zu verkraften", sagte Coach Kevin Gaudet. Nachsatz: "Dieses Team wollte so gerne den Titel gewinnen." Anstatt aber heute in Salzburg das erste Finale zu bestreiten, beginnen die Ursachenforschung und die Planung für die kommende Saison. "Ab heute beginnt für uns die Saison 2010/2011. Wir werden uns Zeit nehmen. Jetzt heißt es eben: noch härter arbeiten", weiß Manager Franz Kalla.

Ab sofort beginnen intensive Kaderplanungen
Begonnen wird beim Kader. Kalla betont: "Ein großer Kern wird uns erhalten bleiben." Dan Bjornlie hat noch einen Vertrag für die kommende Saison. Darüber hinaus soll mündlich mit vielen Spielern (z. B. Benoit Gratton, Marcel und David Rodman, Peter Casparsson, Harald Ofner, Kevin Kraxner, Rudi Hummel, Phil Lakos, Yosi Riener, Peter Schweda) alles fixiert sein. Fragezeichen stehen angeblich hinter Pat Lebeau, Rafael Rotter (er hat ein Angebot von Red Bull Salzburg) Francois Bouchard, Darryl Bootland, Francis Lemieux, Ales Kranjc, Yves Sarault, Sean Selmser, Darcy Werenka und Daniel Nageler.

Kalla: "Kevin ist ein extremer Fachmann"
Dass die Caps auf der Suche nach einem neuen Goalie sind, ist auch kein Geheimnis. Und Gaudet? "Er hat einen guten Job gemacht, das Team gut geführt und ist ein extremer Fachmann", so Kalla. Heute wird es ein erstes Meeting geben. Zeit haben die Wiener jetzt ohnehin genug.

"Ich werde jetzt sicher nicht von einer Klippe springen"
Am Dienstag war die Saison der Vienna Capitals vorbei. Präsident Hans Schmid spricht über das aus und zieht eine Saisonbilanz.
ÖSTERREICH: Haben Sie das bittere Saison-Aus schon verdaut?
Hans Schmid (69): Ja. Schade, dass es kein schönes Ende war. Ich bin immer bescheiden in der Niederlage. Natürlich es sehr schade für die Fans und die Spieler. Es war nämlich eine tolle Saison. Das Ende war leider wie die Pest. Das ist auch eine neue Erfahrung für mich.
ÖSTERREICH: Für die Vienna Capitals ist das ein schwerer Dämpfer, oder?
Schmid: Dämpfer würde ich nicht sagen. Es ist einfach Enttäuschung dabei, denn das war bisher unsere beste Saison. Wir hatten mehr Zuschauer und auch mehr Einnahmen. Außerdem bekommen wir viel Anerkennung von der Stadt Wien. Ich werde sogar im Taxi auf die Capitals angesprochen. Die Saison war ein Erfolg, ich werde jetzt sicher nicht von einer Klippe springen.
ÖSTERREICH: Haben Sie nach der 3: 0-Führung in der Serie überhaupt noch am Final-Einzug gezweifelt?
Schmid: Nein, nicht einmal nach der 2: 0-Führung beim letzten Match am Dienstag war ich mir sicher. Nur beim 4: 1 am vergangenen Donnerstag dachte ich, dass wir es geschafft hätten. Aber so ist das Leben. Ich bin alt genug, mit der Enttäuschung umgehen zu können.
ÖSTERREICH: Wie fällt Ihre Saisonbilanz aus?
Schmid: Wie gesagt: Das war unsere beste Saison. Der Einzug ins Finale wäre natürlich noch die Krönung gewesen.
ÖSTERREICH: Auf was sind Sie besonders stolz?
Schmid: Wir hatten lange Zeit nur 14 oder 15 Spieler zur Verfügung. Da haben wir in Salzburg gewonnen. Auch in den Play-offs haben wir sehr gut gespielt - ich bin noch immer stolz.
ÖSTERREICH: Was wird jetzt passieren?
Schmid: Wir werden in Ruhe alles analysieren. Parallel beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison.

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