Cup-Sieg

Aufatmen bei Sturm Graz

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Blackies beenden 11-jährige Durststrecke und sichern sich Europacup-Ticket.

Das Ende einer elfjährigen Durststrecke ohne Titel hat man am Sonntag im Lager von Sturm Graz als gewaltige Befreiung erlebt. Schließlich wurden mit dem 1:0 im Cupfinale gegen Wiener Neustadt zum einen die hochgesteckten Erwartungen der weit über 20.000 nach Klagenfurt mitgereisten Fans erfüllt und zum anderen auch das Europacup-Ticket gelöst.

Aufatmen und Jubel
Trainer Franco Foda jubelte nach dem vierten Pokal-Sieg seines Vereins ausgelassen mit Spielern und Fans auf dem Rasen des Wörthersee-Stadions, musste sich nach ausgiebigen Bierduschen frisch einkleiden und meinte danach: "Man darf sich dieses Szenario gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn wir das Finale nicht gewonnen hätten."

Quali für Europa League geschafft
So aber feierte Sturm mit den Fans in Klagenfurt und danach in Graz eine Party und darf auch im kommenden Jahr mit Einnahmen aus der Europa League spekulieren. "Für den Verein ist das enorm wichtig. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir nächste Saison das gleiche Budget haben, wie wenn wir nicht gewonnen hätten", betonte Foda, dessen Club 2010/11 einen Etat von rund neun Millionen Euro zur Verfügung hat.

Verein will Erfolgscoach behalten
Ob er selbst im kommenden Spieljahr noch auf der Trainerbank der "Blackys" sitzen wird, ließ der Deutsche offen. "Generell habe ich bis zum heutigen Tag mit niemandem gesprochen, aber der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft." Deutlicher äußerte sich Sportdirektor Oliver Kreuzer: "Foda bleibt ganz bestimmt bei Sturm. Es sei denn, es kommt Bayern München, dann kann ich ihn nicht halten."

Magna schaffte beinahe Überraschung
Eine Niederlage gegen Wiener Neustadt hätte Fodas Abschied aus Graz möglicherweise beschleunigt, und viel fehlte den Niederösterreichern nicht zur Überraschung. Vor allem in der Anfangsphase hatten die Steirer mit der Truppe von Peter Schöttel große Mühe. "Da hat man gespürt, dass die Spieler unter enormen Druck gestanden sind. Aber Kompliment an meine Mannschaft, so einem Druck muss man erst einmal standhalten. Wenn man die 90 Minuten sieht, haben wir nicht unverdient gewonnen", erklärte Foda.

Sturm stand jedoch schon nach wenigen Sekunden das Glück zur Seite, als Referee Gerhard Grobelnik nach einer Attacke von Christian Gratzei an Mirnel Sadovic auf einen Elfmeterpfiff verzichtete. "Es gibt sicher Schiedsrichter, die den Elfer pfeifen", gab der ÖFB-Teamgoalie zu.

Fehlentscheidung?
Für Schöttel handelte es sich dabei um eine Fehlentscheidung. Allerdings musste der Rapid-Rekordspieler auch eingestehen, dass eine Europacup-Teilnahme für den vor zwei Jahren von Schwanenstadt nach Wiener Neustadt transferierten Club möglicherweise zu früh gekommen wäre. "Es war mir bewusst, dass es wegen des Stadions und der Fans eine seltsame Konstellation gewesen wäre, wenn wir Europacup gespielt hätten. Aber trotzdem hätte ich gerne gewonnen."

Die Niederlage der Wiener Neustädter resultierte auch aus den starken Auftritten zweier Sturm-Altstars. Vor dem Siegestor durch Klemen Lavric, der vom wichtigsten Tor seiner Karriere sprach, leisteten die eingewechselten Mario Haas und Samir Muratovic mustergültig die Vorarbeit. Während Letzterer die Grazer wohl verlassen muss ("Ich bin bei Sturm nicht mehr erwünscht. Kreuzer hat gesagt, ich kann gehen, obwohl ich noch ein Jahr Vertrag habe"), könnte Haas seinen Kontrakt noch einmal bis 2011 verlängern. "Ich habe mit Kreuzer für kommende Woche ein Gespräch ausgemacht. Ich will bei Sturm bleiben", sagte der 35-jährige Ex-Teamstürmer.

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