Platz 2

Jun macht Austria zur Wiener Nr. 1

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Austria mit 2:0 über Ried auf Platz 2, Rapid siegt bei SVM 3:1.

Die Austria muss weiter auf den 24. Meistertitel der Club-Geschichte warten. Mit einem 2:0-(0:0)-Heimsieg gegen die SV Ried vor 13.500 Zuschauern im ausverkauften Horr-Stadion taten die Violetten zwar ihr Möglichstes, um Salzburg im Foto-Finish der Fußball-Bundesliga noch abzufangen. Durch den Erfolg des alten und neuen Meisters in Graz war der Titel am Ende trotzdem außer Reichweite. Die "Veilchen" dürfen sich zumindest damit trösten, die Nummer eins in Wien zu sein.

Austria Nummer 1 in Wien
Die Mannschaft von Karl Daxbacher beendete die Saison dank einer starken Serie im Schlussviertel als Vizemeister noch vor Erzrivalen Rapid. Zwölf ungeschlagene Spiele en suite mit 32 von 36 möglichen Zählern hatte die Austria im Liga-Finish geboten. Gegen den Tabellenachten aus dem Innviertel erzielte Tomas Jun mit einem Doppelpack in der 55. und 82. Minute die entscheidenden Treffer. Das mittels Riesentransparent erhoffte "Veilchenwunder 2010" wollte zwar nicht in Erfüllung gehen. Die Heim-Fans feierten ihre Mannschaft nach Schlusspfiff bei strömendem Regen trotzdem ausgelassen auf dem Spielfeld.

Starke Rieder
Keine Durchsagen aus Graz und Mattersburg waren in Wien-Favoriten ausgegeben worden, eine ob der Titelchance offensichtlich nervöse Austria wirkte zunächst trotzdem gehemmt. Die ohne ihren verletzten Kapitän Herwig Drechsel angetretenen Rieder kauften den mit zehn Österreichern in der Start-Elf eingelaufenen Wienern rasch die Schneid' ab. Das von Trainer Daxbacher angekündigte Offensivfeuerwerk der "Veilchen" wollte aufgrund vieler ungenauer Pässe nicht zünden. Chancen boten sich beiden Teams zwischen der 15. und 20. Minute.

Zunächst rettete Torhüter Lindner die Austria bei einem von Dragovic gefährlich abgefälschten Brenner-Schuss (15.), im Gegenzug verhinderte der Fuß von Rieds Stocklasa die Führung der Hausherren durch Austrias bestem Akteur Junuzovic. Die viel Laufarbeit verrichteten "Wikinger" sorgten aber durch einen Nacho-Volleyschuss (20.) für eine weitere violette Schrecksekunde. Zu diesem Zeitpunkt lag die Austria im Titelrennen bereits im Hintertreffen, bezeichnenderweise öffnete der Himmel über dem Horr-Stadion ab diesem Zeitpunkt die Schleusen.

Starke Schlussphase sichert Rang 2
Erst nach Seitenwechsel kam die von den Fans unentwegt angefeuerte Austria besser ins Spiel. Jun ließ zunächst Präzision vermissen, ehe er in der 55. Minute doch zuschlug. Während sein zumeist abgemeldeter Sturmpartner Linz an der Seitenoutlinie behandelt wurde, entwischte der Tscheche der Rieder Defensive. Seinen 9. Saisontreffer legte Jun in der Schlussviertelstunde später nach: Eine Liendl-Hereingabe setzte der in dieser Saison lange verletzt gewesene Stürmer volley in die Maschen. Die Austria, die vor Anpfiff sieben Spieler verabschiedet hatte, spielte den Heimsieg nach der Führung schließlich ungefährdet über die Zeit.

Austria Wien - SV Ried 2:0 (0:0)
Wien, Horr-Stadion, 13.500 (ausverkauft), SR Einwaller
Tore: Jun (55., 82.)

Austria: Lindner - Standfest, Dragovic (85. Bak), Ortlechner, Suttner - Klein, Baumgartlinger, Junuzovic, Liendl (83. Vorisek) - Jun, Linz (70. Schumacher)
Ried: Gebauer - Hadzic (72. Grasegger), Stocklasa, T. Burgstaller - Brenner, Mader, Schrammel - Lexa, Hackmair (75. Sturm), Nacho - Hammerer (63. Nuhiu)

Gelbe Karten: Jun, Schumacher bzw. Nacho, Hammerer

Nächste Seite: Salihi-Triplepack gegen Mattersburg

Der SK Rapid hat am Donnerstag zum Abschluss der Fußball-Bundesliga die Pflicht erfüllt, die geringen Hoffnungen auf den Meistertitel sowie Platz zwei erfüllten sich aber nicht. Die Wiener feierten auswärts gegen den SV Mattersburg einen verdienten 3:1-(1:0)-Sieg, blieben aber in der Tabelle drei Punkte hinter dem neuen und alten Meister Red Bull Salzburg (2:0 bei Sturm Graz) sowie zwei Zähler hinter dem Lokalrivalen Austria (2:0 gegen die SV Ried) zurück.

Salihi Mann des Spiels
Mann des Spiels vor einer Rekordkulisse von 13.400 Zuschauern im Pappelstadion war Hamdi Salihi mit einem Triplepack. Der albanische Teamstürmer brachte den Tabellendritten nicht nur in der 17. Minute in Führung, sondern sorgte nach der Pause via Abstauber (68.) und per Kopf (82.) auch für die Entscheidung. Dominik Doleschal (53.) hatte zwischenzeitlich auf 1:1 ausgeglichen. Einen Titel gab es aber trotzdem für die Wiener, Steffen Hofmann holte sich mit 20 Treffern die Torjägerkrone.

Starker Beginn der Rapidler
Der Rekordmeister wollte seine kleine Chance auf den Titelgewinn nutzen, spielte von Beginn an nach vorne und schnürte die Burgenländer in der eigenen Hälfte ein. Ein Freistoß von Hofmann ging knapp daneben (9.), SVM-Goalie Bliem wehrte einen Salihi-Schuss zur Ecke ab (15.) und Jelavic setzte einen Kopfball daneben (16.). Bei der vierten Großchance musste Mattersburgs Schlussmann dann erstmals hinter sich greifen. Nach einer Jelavic-Flanke war Salihi mit dem Kopf zur Stelle und machte via Innenstange seinen 15. Saisontreffer perfekt (17.). Der albanische Teamstürmer hätte gleich darauf fast auf 2:0 erhöht, sein Treffer wurde aber zurecht wegen Abseits aberkannt (19.).

Die Hütteldorfer drückten weiter und Bliem konnte einen gut angetragenen Schuss von Jelavic mit einer herrlichen Parade über das Tor drehen (25.). Bis zur Pause flaute die Partie dann allmählich etwas ab. Die Hausherren kamen nur einmal gefährlich vor das Tor von Raimund Hedl, der Rapid-Goalie war allerdings bei einem Volleyversuch von Lindner auf dem Posten (38.).

Mattersburg kommt auf
Nach dem Seitenwechsel begannen die Gastgeber wie ausgewechselt, Coach Franz Lederer schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Während Hedl im Duell mit Lindner bei einem Heber noch Sieger blieb (49.), musste sich der Rapid-Tormann vier Minuten später geschlagen geben. Doleschal ließ den wegrutschenden Patocka mit einem Haken aussteigen und schoss mit links ins lange Eck ein (53.).

Weckruf für Grün-weiß
Der Gegentreffer rüttelte die Wiener wieder etwas wach und die Elf von Coach Peter Pacult fand prompt wieder gute Einschussmöglichkeiten vor. Der starke Bliem bewahrte seine Mannschaft aber vorerst vor einem neuerlichen Rückstand, wehrte einen Boskovic-Schuss an die Stange ab (57.) und parierte einen Jelavic-Kopfball auf der Linie (58.).

Die Wiener verabschiedeten sich aber doch noch mit einem Sieg von der Saison, dank Salihi. Der Goalgetter kam nach einem Hofmann-Freistoß und einer Bliem-Abwehr glücklich an den Ball und staubte aus kurzer Distanz zum 2:1 ab (68.). Während die Mattersburger ihre Chancen auf den Ausgleich durch Ronald Spuller (70.) und Lindner (77.) ausließen, machten die Wiener endgültig den Sack zu. Wie schon beim 1:0 war Salihi nach einer Kulovits-Flanke per Kopf zur Stelle (82.), mit seinem 17. Saisontreffer.

Unmittelbar vor Spielbeginn wurde Thomas "Schutti" Wagner feierlich verabschiedet, der 33-jährige Stürmer-Routinier wird die Mattersburger nach zehn Saisonen verlassen.

SV Mattersburg - Rapid Wien 1:3 (0:1)
Pappelstadion, 13.400, SR Drachta
Tore: Doleschal (53.); bzw. Salihi (17., 68., 82.)

Mattersburg: Bliem - Höller, Malic, Chrappan, Rath - Doleschal (65. Spuller), Farkas, Seidl, Mörz - Naumoski (59. Wagner/92. Gartner), Lindner
Rapid: Hedl - Kulovits, Soma, Patocka, Thonhofer (87. Trimmel) - Hofmann, Pehlivan, Boskovic, Drazan (46. Konrad) - Jelavic, Salihi (83. Gartler)

Gelbe Karten: Malic, Chrappan, Naumoski, Doleschal bzw. Jelavic, Pehlivan, Soma

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