Bundesliga

Austria dreht Spiel gegen Sturm

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Das neue Schlußlicht der Bundesliga heißt Mattersburg.

Austria Wien hat am Samstagabend in der 9. Runde der Fußball-Bundesliga einen 2:1-(0:1)-Sieg über Meister Sturm Graz gefeiert. Darko Bodul erzielte zwar in der zwölften Minute die frühe Führung für die stark ersatzgeschwächten Steirer, doch "Joker" Michael Liendl (79.) und Nacer Barazite (84.) sorgten mit ihren Treffern noch für die späte Wende zugunsten der Favoritner.

Meister in der Krise
  Die Austria schob sich damit vor dem großen Sonntag-Schlager (16.15/live ORF eins und Sky) zwischen dem bisher groß aufspielenden Aufsteiger Admira und Tabellenführer Salzburg auf Platz zwei vor. Titelverteidiger Sturm rangiert dagegen nach dem ersten Saisonviertel mit nur zehn Zählern auf Platz sechs. Im Gegensatz zu den Wienern, die am Donnerstag in Malmö gastieren, gelang den stark ersatzgeschwächten Grazern keine gelungene Europa-League-Generalprobe für die Partie bei AEK Athen.

   Die 9.030 Zuschauer in der Generali Arena erlebten lange Zeit eine eher schwache Partie, in der Sturm bereits in der zwölften Minute über die Führung jubelte. Liga-Debütant Stefan Stangl zog aus knapp 25 Metern ab, ÖFB-Teamtormann Pascal Grünwald wehrte den Ball zu kurz ab und Bodul staubte zum 0:1 ab. Der Sturm-Angreifer hatte dann noch eine weitere gute Chance, doch sein abgefälschter Schuss schlug knapp neben dem Tor ein (21.).

Sturm gibt Spiel aus der Hand
  Das Sturm-"Lazarett" hatte zunächst auch nach der Pause relativ wenig Probleme, den knappen Vorsprung zu halten. Die Gastgeber kamen nämlich lange Zeit gegen die diszipliniert spielende Elf von ÖFB-Teamchef-Kandidat Franco Foda überhaupt nicht auf Touren. Die erste herausgespielte Chance der Wiener gab es deshalb erst in Minute 76 zu sehen, als Rogulj nach einem Stanglpass von Alexander Grünwald im Rutschen den Ball um Sekundenbruchteile zu spät erwischte und deshalb nur neben dem Tor versenkte.

   Erst die Einwechslung von Liendl brachte den Umschwung. Dem 25-Jährigen gelang gleich mit seiner ersten Ballberührung 60 Sekunden nach seiner Hereinnahme das 1:1, als er Sturm-Goalie Cavlina mit einem platzierten Schuss aus rund 25 Metern ins lange Eck bezwang. Mit diesem Treffer ging ein Ruck durch die Austria-Elf, nur fünf Minuten später erzielte Barazite das 2:1. Alexander Grünwald leitete die Aktion ein, via Gorgon kam der Ball zum bis dahin äußerst schwach spielenden Niederländer mit marokkanischen Wurzeln, der mit Klasse den umjubelten Siegtreffer besorgte.
 

FK Austria Wien - SK Sturm Graz Endstand 2:1 (0:1).
Wien, Generali Arena, 9.030 Zuschauer, SR Manuel Schüttengruber.
Tor: 0:1 (12.) Bodul, 1:1 (79.) Liendl, 2:1 (84.) Barazite

 

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Die SV Ried hat sich am Samstag in der 9. Runde der Fußball-Bundesliga mit einem 2:2-(1:1)-Auswärtsremis gegen den SC Wiener Neustadt begnügen müssen. Für die Gastgeber war Reiter (3., 74.) zweimal erfolgreich, Guillem (34./Elfmeter) und Lexa (72.) erzielten die Treffer der Innviertler, die damit seit bereits fünf Liga-Partien ungeschlagen sind.

Schneller Start
  In der vergangenen Saison hatte der Cupsieger noch alle vier Duelle mit den Niederösterreichern bei einem Torverhältnis von 10:0 gewonnen, diesmal allerdings präsentierten sich die Schützlinge von Peter Stöger von Beginn an als ebenbürtige Mannschaft. In der 3. Minute legte Wolf für Reiter ab, und der Mittelfeldspieler traf von der Strafraumgrenze mit einem platzierten Schuss via Innenstange zum 1:0.

   Die darauffolgende halbe Stunde verlief gänzlich ohne Höhepunkte, ehe die Rieder etwas glücklich in die Partie zurückfanden. Maak schoss sich bei einem Abwehrversuch im Strafraum den Ball an die eigene Hand, den dafür verhängten Strafstoß verwertete Guillem sicher (34.). Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Oberösterreicher zunächst das Kommando und wurden durch Kopfbälle von Casanova (49.) und Beichler (57.) gefährlich.

   Nach einer Flanke von Schreiner war Lexa schließlich per Kopf erfolgreich (72.) und schien die Rieder damit schon auf die Siegerstraße gebracht zu haben, doch die Wiener Neustädter schlugen zurück: In der 72. Minute scheiterte Schicker aus kurzer Distanz noch an Gebauer, wenige Sekunden später war der Ried-Schlussmann jedoch bei einem abgefälschten Schuss von Reiter chancenlos.

   Danach entwickelte sich eine offene Partie, in der beide Teams die Entscheidung suchten. Die beste Möglichkeit für Ried vergab Reifeltshammer, dessen Kopfball in der 81. Minute von Siebenhandl pariert wurde. Auf der Gegenseite blieb Gebauer in der 85. Minute gegen Wolf Sieger und besiegelte damit das sechste Heimspiel der Wiener Neustädter ohne vollen Erfolg.
 

SC Wiener Neustadt - SV Ried Endstand 2:2 (1:1).
Stadion Wiener Neustadt, 2.250/richtig, Eisner.
Torfolge: 1:0 ( 3.) Reiter, 1:1 (34.) Guillem (Elfmeter), 1:2 (72.) Lexa, 2:2 (74.) Reiter

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Kapfenberg hat die Rote Laterne in der Fußball-Bundesliga an Mattersburg abgegeben. Am Samstag feierten die Steirer im Keller-Derby der 9. Runde einen etwas glücklichen 1:0-(0:0)-Heimsieg gegen die Burgenländer, die nun drei Punkte zurückliegen. Das entscheidende Tor erzielte Michal Ordos in der 82. Minute, kurz nachdem die eigentlich gefährlicheren Gäste Michael Mörz mit Rot verloren hatten (76.).

Cup-Verlierer
  Im Duell der beiden Cup-Verlierer, die am Mittwoch gegen Unterhaus-Clubs in der zweiten Runde die Segel streichen mussten, durfte Kapfenberg über den zweiten Saisonsieg bzw. den ersten Erfolg nach fünf Niederlagen en suite jubeln. Mattersburg wiederum wartet nunmehr seit 13 Partien auf einen "Dreier".

Kampf und Krampf
  Rund 4.000 Zuschauer waren bei freiem Eintritt anlässlich der neu eröffneten Ost-Tribüne gekommen, und sie sahen, warum sich die beiden Teams im Tabellenkeller befinden: Kampf, Krampf, Abspielfehler, aber auch Spannung waren über die gesamte Spielzeit treue Begleiter.

   Kapfenberg bestimmte das Geschehen in der ersten Viertelstunde, einziger Höhepunkt blieb aber ein Mavric-Kopfball, den Schartner abwehrte (15.). Dann kam Mattersburg auf und auch zu mehreren Chancen. Die beste davon vereitelte Gastgeber-Goalie Raphael Wolf, der einen Bürger-Kopfball mit schöner Parade ans Kreuzeck lenkte (22.).

   Auch nach dem Seitenwechsel waren die Burgenländer die aktivere und gefährlichere Mannschaft, es blieb aber bei Weitschüssen von Naumoski (52.) und Seidl (64.), die jeweils am Tor vorbei gingen.

   Kurz nachdem Gregoritsch und Hüttenbrenner unmittelbar hintereinander eine Felfernig-Hereingabe in aussichtsreicher Position nicht verwerten konnten, kam der Ausschluss von Mörz (76.). Der Mattersburger büßte für einen ungestümen Versuch mit gestrecktem Bein, den Ball von Hüttenbrenner zu erobern.

   Ordos erlöste schließlich die Elf von Werner Gregoritsch: Der Tscheche verlängerte knapp vor dem "Fünfer" einen Sencar-Freistoß per Kopf zum 1:0, Goalie David Schartner fuhr daneben. Das dritte Saisontor Ordos' wies freilich einen Schönheitsfehler auf: Er stand dabei im Abseits.
 

Kapfenberger SV - SV Mattersburg Endstand 1:0 (0:0).
Kapfenberg, Franz-Fekete-Stadion, 4.000, SR Lechner
Tor: 1:0 (82.) Ordos

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