2:0 in Graz

Austria pirscht sich an Spitze heran

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Doppelpack-Junuzovic und Goalie Almer waren Austrias Helden.

Die Austria hat wieder Tuchfühlung mit der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga aufgenommen - nicht zuletzt dank ihrer Auswärtsstärke. Durch das 2:0 am Sonntag in Graz gegen Sturm sind die Wiener in dieser Saison in der Fremde weiter ungeschlagen und verkürzten den Rückstand auf Spitzenreiter Wacker Innsbruck, der ein Spiel weniger ausgetragen hat, auf fünf Punkte.

Auswärtsstärke
Die bisher letzte Auswärtsniederlage datiert vom 14. März, als Rapid im Hanappi-Stadion mit 2:0 die Oberhand behalten hatte. Danach setzte die Austria zu einem Erfolgslauf an, der sie bis zur letzten Runde im Titelrennen hielt, und der zumindest in fremden Stadien nach acht Siegen und drei Unentschieden noch immer nicht abgerissen ist. "Im Moment läuft es so wie in der letzten Saison. Wir bekommen keine Gegentreffer, machen ein oder zwei Tore, und so gewinnt man halt", lautete die trockene Analyse von Karl Daxbacher.

Technische Überlegenheit
Der Trainer hatte seine Mannschaft mit einem Video vom 4:0 der "Blackies" in Linz gegen den LASK auf die Partie eingestimmt. "Das hat offenbar gefruchtet", freute sich der Niederösterreicher. Entscheidender Sieg-Faktor sei die technische Überlegenheit gewesen. "Sturm ist durch unsere Ballsicherheit immer unsicherer geworden", meinte Daxbacher.

Bis zum Schluss gezittert
Dennoch zweifelte der Coach lange am Erfolg der Austria. "Ich habe bis zum Schluss ein bisschen Angst gehabt, dass noch etwas passieren könnte", gab der 57-Jährige zu. Am Ende aber stand wie in den drei vorangegangenen Partien die Null, was laut Daxbacher auch an Goalie Robert Almer lag.

Almer wieder Einser-Goalie
Der Steirer rutsche aufgrund einer Verletzung von Heinz Lindner in die Mannschaft und dürfte sich nun nach vier Pflichtspielen ohne Gegentor das Einser-Leiberl gesichert haben. "Er hat seine Chance genutzt, macht derzeit keine Fehler", sagte Daxbacher. Almer selbst gab sich bescheiden. "Ich bin froh, dass ich wieder kein Gegentor bekommen habe, aber da gehört die ganze Mannschaft dazu."

Junuzovic beschenkte sich selbst
Sieggarant war neben Almer vor allem Zlatko Junuzovic, der an seinem 23. Geburtstag seinen zweiten Bundesliga-Doppelpack erzielte. Der erste war dem ÖFB-Teamspieler vor über vier Jahren mit dem GAK gegen Pasching gelungen. "Wer die Tore macht, ist egal, Hauptsache wir gewinnen", erklärte der Mittelfeldspieler, der seine Kollegen nach dem Erfolgserlebnis auf ein Getränk einlud. "Aber die Runde hätte ich sowieso gezahlt, weil ich Geburtstag habe."

Haas nach Jubiläum sauer
Keine Feierlaune verspürte Mario Haas, obwohl er seinen 400. Bundesliga-Einsatz für Sturm Graz verbuchte. "Wir hatten zu viel Respekt und sind nicht als Mannschaft aufgetreten", ärgerte sich der Sturm-Veteran. Sein Trainer Franco Foda trauerte den Chancen in der Anfangsphase nach. "Da hätten wir in Führung gehen müssen. Dann ist die Austria immer stärker geworden, war ballsicherer. Und wir waren in den Zweikämpfen zu wenig diszipliniert."

Einige seiner Schützlinge hätten einen schlechten Tag erwischt. "Wir hatten zu viele Spieler in der Mannschaft, die ihre Leistung nicht zu 100 Prozent abgerufen haben", kritisierte der Deutsche, dessen Club gegen die Austria in der Vorsaison nur einen Punkt holte und seit über vier Jahren auf einen Heimsieg über die Violetten wartet.

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