Titel-Thriller

Daxbacher glaubt an kleine Chance

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Austria für den Trainer mit Titelchance von 20 bis 30 Prozent.

Zwei Tage vor dem Showdown in der Fußball-Bundesliga hat Karl Daxbacher, der Trainer des Tabellenzweiten FK Austria Wien, die Titelchancen der Violetten mit "20 bis 30 Prozent" eingeschätzt. Die Wiener, die in der 36. Runde SV Ried zu Gast haben, müssen gewinnen und darauf hoffen, dass der führende Titelverteidiger Red Bull Salzburg in Graz gegen Sturm nicht siegt.

Spielt Graz mit angezogener Handbremse?
"Unser Handicap ist, dass Sturm drei Tage nach dem Liga-Ende um den ÖFB-Cup spielt. Daher sind die Chancen der Salzburger höher als in einem normalen Spiel", sagt Daxbacher. Hingegen werde die eigene Hausaufgabe vor 13.500 Zuschauern im ausverkauften Horr-Stadion nicht leicht, weil die Rieder vor einer großen Kulisse locker darauflos spielen könnten.

"Werden Vollgas geben"
"Ein Sieg muss her, das ist die Voraussetzung für einen Umfaller der Salzburger. Wir werden mit Vollgas agieren und unsere Fans werden uns dabei unterstützen", meinte der Austria-Trainer, der in den Reihen seiner Schützlinge eine immer größere Euphorie ausmacht, je näher der Tag der Entscheidung rückt. Der 57-jährige Niederösterreicher wird seine Elf mit zehn Österreichern voraussichtlich nicht ändern.

Rieder versprechen "keine Geschenke"
Die Rieder, vor der letzten Runde Tabellenachter, versprechen, in Wien alles zu unternehmen, um die Partie seriös über die Bühne zu bringen. "Wir wollen uns nachher keine Vorwürfe machen lassen. Von uns gibt es keine Geschenke, solche hat es von uns noch für niemanden gegeben", betonte Trainer Paul Gludovatz, der erstmals unter seiner Ära mit den "Wikingern" schon einen Tag vor dem Spiel nach Wien anreisen wird.

Das mache Ried nicht nur wegen der um zwei Stunden früheren Beginnzeit. "Wir wollen alles unternehmen, wollen unser wahres Gesicht zeigen und ich werde die stärkste mir zur Verfügung stehende Mannschaft stellen", erklärte Gludovatz, der nicht auf den Gegner schaut und dem egal ist, wer das Titelrennen macht. Er habe genug Problemfelder, wie die Frühjahrsbilanz mit nur drei Siegen (3-2-11) dokumentiert.

Das sei darauf zurückzuführen, dass es im Winter keine Kaderveränderungen gegeben hat und junge Spieler eine Chance bekommen haben. "Daher haben wir weniger Punkte geholt", stellte der Burgenländer nüchtern fest. Aber er lasse sich auf seinem Weg von außen nicht beeinflussen. Die Innviertler stehen zu ihrem Trainer, haben schon im Winter seinen Vertrag um ein Jahr verlängert, auf eine Option hat Gludovatz verzichtet.

Miese Bilanz gegen Austria
Die Rieder haben in Wien gegen Austria bisher 25 Liga-Spiele bestritten, aber nur eine einzige gewonnen (1-5-19). Die Ausnahme datiert vom 14. August 1999, als Rothbauer und Brunmayr mit ihren Toren ein 2:0 fixierten. Zuletzt gab es im Horr-Stadion am 23. September ein 1:1 (Diabang/68. bzw. Nuhiu/78.), ein Resultat, das für die Austria am Donnerstag zu wenig wäre.

Während die Rieder in dieser Saison erst zwei Auswärtssiege (2-5-10) auf dem Konto haben, haben die Violetten vor eigenem Publikum in der Liga nur einmal (0:1 am 6. März gegen LASK) verloren, aber 13 mal gewonnen und dreimal remisiert (Ried, Rapid und Salzburg jeweils 1:1). Außerdem sind die Favoritner seit elf Runden (9-2-0) ungeschlagen, zuletzt gingen Junuzovic und Co am 14. März in Hütteldorf (0:2) als Verlierer vom Platz.

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