Bilanz

Erfolgreiches Geschäftsjahr für den ÖFB

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Sportliche Erfolge blieben 2008 zwar aus, dafür hat der ÖFB heuer finanziell ordentlich zugeschlagen.

"Das war sicher eines der besten Geschäftsjahre in der Geschichte des ÖFB", sagte Generalsekretär Alfred Ludwig.

EURO ließ Kassen klingeln
Dank der EURO 2008 kassiert der Verband von der UEFA 7,5 Millionen Euro an Startgeld und 500.000 Euro für den einzigen Endrunden-Punkt gegen Polen. "Der Betrag ist fast zur Gänze ausbezahlt, nur ein kleiner Rest fehlt noch", erklärte Ludwig. Dieses Geld bleibt aber nicht zur Gänze dem ÖFB, sondern wurde zum Teil an die Bundesliga weitergegeben sowie etwa für Spielerprämien, Quartierkosten oder andere spezielle Aufwendungen im Zuge der EM ausgegeben.

Zu den UEFA-Zahlungen kommen noch die Einnahmen aus den gut besuchten Freundschaftsspielen gegen Deutschland und die Niederlande in Wien sowie gegen Nigeria und Malta in Graz. Außerdem gingen die beiden bisherigen WM-Qualifikations-Heimspiele gegen Frankreich und Serbien in einem vollen Happel-Stadion über die Bühne. Da ließ es sich auch verschmerzen, dass die Prater-Arena gegen die Türken nur etwa zur Hälfte gefüllt war.

Sponsoren fixiert
Die Sponsor-Verträge für das kommende Jahr sind zu 80 Prozent unter Dach und Fach, wie Ludwig betonte. "Und der Rest folgt in den nächsten Tagen", versprach der 58-Jährige und sieht den Verband in wirtschaftlicher Hinsicht für die Zukunft gut gerüstet. "Der ÖFB wird nie reich sein, aber er steht auf soliden Beinen." Dank dieser rosigen Ausgangslage ist laut Ludwig das Nachfolgeprojekt des "Challenge 08"-Programms "für die kommenden vier Jahren gesichert und durchfinanziert". Außerdem sei es auch kein Problem gewesen, den Vertrag mit ÖFB-Conditioning-Coach Roger Spry bis zum Ende der WM-Qualifikation im Herbst 2009 zu verlängern.

Mental-Coach finanziell möglich
Selbst die Einstellung eines Mentaltrainers - wie zuletzt von Paul Scharner gefordert - würde in den finanziellen Rahmen passen. "Wenn vom Trainerstab der Wunsch nach einem Mental-Coach da ist, werden wir dem nachkommen", sagte der Generasekretär, nach dessen Angaben der ÖFB in einem "durchschnittlichen" Jahr über ein Budget von rund 18 Mio. Euro verfügt. "Wegen der EURO werden es heuer vier bis fünf Millionen mehr sein, aber die genauen Zahlen kennen wir noch nicht."

Kleinere Brötchen im nächsten Jahr
Im Jahr 2009 wird hingegen allein schon im Bereich des Kartenverkaufs deutlich weniger Geld in die Kassen gespült. Für das Freundschaftsspiel am 11. Februar in Wien oder Graz gegen Schweden ist kein Massenandrang zu erwarten, und weil die Chance auf eine WM-Teilnahme bereits nach vier Partien so gut wie verspielt wurde, dürfte sich auch das Interesse an den abschließenden Qualifikationspartien in Grenzen halten.

Kein weiteres Testspiel
Dies gilt wohl auch für das erste Pflichtspiel des Jahres, das am 1. April gegen Rumänien mit ziemlicher Sicherheit im Klagenfurter Wörthersee-Stadion steigt. "Den diesbezüglichen Vertrag wollen wir im Dezember abschließen", erklärte Ludwig. Vier Tage zuvor ist das ÖFB-Team in Gruppe 7 spielfrei, daher wäre an diesem Termin ein Länderspiel möglich. "Aber das wird es nicht geben. Weil wir zuvor spielfrei sind, haben wir gegen Rumänien den Vorteil der Ausgeruhtheit und der langen Vorbereitung, und den wollen wir nutzen", meinte der ÖFB-Generalsekretär. Denkbar sei aber ein kurzfristig angesetztes Match etwa gegen eine regionale Jugend-Auswahl.

Am 6. Juni geht es mit der Partie in Serbien weiter, der 10. Juni könnte dann zwar noch als Testspiel-Termin genützt werden, davon sieht der ÖFB aber ab. "Da ist die Meisterschaft längst aus und die Spieler sollen Urlaub machen", sagte Ludwig. Der nächste freundschaftliche Vergleich steigt im August, wobei Gegner und Spielort noch offen sind. "Teamchef Brückner wünscht sich eine europäische Mannschaft oder ein afrikanisches Team mit vielen Legionären in Europa", verriet der Wiener.

Freie Termine
Im September und Oktober steigen die letzten vier Quali-Partien, und sollte die ÖFB-Auswahl wie zu erwarten nicht auf Gruppen-Endrang zwei landen, stünden theoretisch die WM-Play-off-Termine Mitte November für Testspiele zur Verfügung.

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